Volltext: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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dieser Machwerke fordern. Eine weitere Weisung an Talley— 
rand lautete: „Alle Pamphlete, die in Deutschland Verbrei— 
tung finden, kommen aus der Stadt Nürnberg. Tun Sie 
dem Rat der Stadt zu wissen, daß, wenn er nicht sofor! 
den Buchhändler verhaften läßt und all' diese Broschüren 
verbrennen, ich die Stadt Nürnberg, ehe Deutschland ge— 
räumt wird, exemplarisch bestrafen werde.“ 
Aber er wartete die Schritte der Nürnberger nicht ab 
und schrieb, gleichfalls am 5. August, an Marschall Ber— 
thier: „Ich denke, Sie haben die Augsburger und Nürn— 
berger Buchhändler verhaften lassen. Mein Wille ist, daß 
sie vor eine Militärkommission gestellt und innerhalb vier 
undzwanzig Stunden erschossen werden. Denn das ist kein 
gewöhnliches Verbrechen, in den Gegenden, wo die fran— 
zösischen Armeen in Quartier liegen, Pamphlete zu ver— 
breiten, um die Bevölkerung gegen diese aufzureizen: das 
ist ein Verbrechen des Hochverrats. Das Urteil soll die 
Worte enthalten: daß überall, wo die Armee ihren Stand— 
ort hat, es die Pflicht ihres Chefs ist, über deren Sicher—⸗ 
heit zu wachen, und so soll ein jeder, sei er wer er sei, 
der überführt worden, daß er die Bewohner Schwabens 
gegen die französische Armee aufzureizen versucht, zum Tode 
verurteilt werden. In diesem Sinn soll das Urteil ab— 
gefaßt werden. Sie werden die Schuldigen einer Division 
überweisen und sieben Obersten zu ihren Richtern ernennen. 
Sie werden ferner im Urteil feststellen lassen, daß diese 
Pamphlete durch die Buchhändler Kupfer in Wien, Eurich 
in Linz verbreitet worden und diese daher in contumaciam 
zum Tode verurteilt sind; das Urteil wird vollstreckt werden,
	        
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