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te,) nichts als das härteste Joch, davon
Deutschlands dermalige Erniedrigung zum
Vorspiel gelten könnte, zu gewarten habe. Wer
noch mehr Beweise, als in dieser Abhandlung
schon vorkamen, darüber verlangt, kann sich aus
dem Betragen des französischen Kaisers ge—
gen die Holländer, diese seine treuergebenen
Freunde und Bundsgenossen, Ueberzeugung ver—
schaffen. Vor kaum zwanzig Jahren ging Kaiser
Joseph mit dem Gedanken um, seiner Stadt
Antwerpen ihren Glanz, den sie durch das Auf—
kommen Amsterdams, vor einigen Hundert Jah—
ren verlor, wieder zu geben. Die Holländer merk—
ten gar bald, was für ein Schicksal ihrer Haupt—
stadt und gesammten Handlung bevorstehe, wenn
der Hafen von Antwerpen gereinigt und die
Schiffahrt auf der Schelde eröffnet würde. Sie
setzten sich daher lieber dem gerüsteten Kaiser
zur Gegenwehr, als daß sie durch zaghafte Nach—
giebigkeit ihren Wolstand einem andern Handels—
platz überlassen hätten. Der mit Oestreich ge—
troffene Vergleich kostete sie zwar dreizehen Mil—
lionen, als Schadloshaltung für die Kais. Kriegs—
rüstung. Doch, zum Glück war diese Summe
schon bezahlt: Die Holländer durften nur ab—
rechnen. Thun wir aber der Sache zu viel, wenn
wrr