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nicht Englands kraftvolle Unterstützung, den
Umsturz der Oestreichschen Monarchie verhütet
hätte. In dem kritischen Zeitpunkt der Annähe—
rung des siebeniährigen Krieges, unterhandelte
der nachmalige Staatskanzler in Wien, Fürst
von Kauniz, das von einsichtsvollen Statisti⸗
kern widernatürlich genannte Bündniß zwischen
Frankreich und Oestreich. Ebenderselbe war
auch der Stifter von Ludwigs XVI. Verbin—
dung mit der K. K. Prinzessin Antonia. Son—
derbar ist es, daß der Wiener und Versail—
ler Hof, bei dem am 1. Mai 1756. geschloßenen
Schutz- und Trutzbündniß, aus ganz verschie⸗
denen Absichten ausgiengen. Dem ersteren lag
Preußens Erniedrigung und der Besitz von Schle—
sien am Herzen. Dem andern war es um das
Kurfürstenthum Bra unschweig-Lüneburg,
oder Hannover, zu thun, um durch dessen Be—⸗
sitznaahme dem König von England, als
Herrn dieses ansehnlichen Landes, ienes Gewicht
fühlbar zu machen, das die französische See—
macht, nach der Eroberung von Minorka, gegen
Englands Flotten nicht mehr gewinnen konn⸗
te. Nebenbei hatte die Kais. Königin, Maria
Theresia, wenigstens den Vortheil, daß der
König von Preußen einen Theil seiner Krie—
ges⸗