Full text: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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ren die letztern Kriegsauftritte in die Zeiten 
Josephs II. gefallen, so läßt sich mit Grund 
muthmassen, daß der Feind seinen Eintritt in die 
Kaiserlichen Erblande, vorzüglich aber in die 
Hauptstadt, bei weitem theurer bezahlt hätte. 
Josephs Ansehen hielt seine Offiziere in Re— 
spekt und Diensteifer, seiner Wachsamkeit ent— 
ging kein Pflichtvergeßener, seine Belohnungen 
waren Aufmunterung, und seine Gegenwart dem 
Nachläßigen höchstgefährlich. Die Bemühungen 
des Monarchen zur Aufklärung und Verstandes— 
bildung der seinem Zepter gehorchenden Nazio— 
nen konnten nicht ohne Frucht bleiben, wohin 
auch treue Anhänglichkeit an den Regenten und 
ächte Vaterlandsliebe gehört. Die Schmähsucht, 
womit man dieses Kaisers eingeführte Toleranz 
und andern Einrichtungen herabwürdigte, mußte 
zu toben aufhören, sobald die vom Landesfürsten 
bezielten Vortheile zugegen waren. Joseph be— 
schränkte weder in Wien, noch anderswo, die 
Freiheit des Bürgers durch Polizeianstalten, die 
denselben auf allen Wegen verfolgten. Jeder 
durfte seinen Freund sprechen und sprechen hören, 
wie ihm nur der Stoff zur Unterredung einfiel, 
oder an die Hand gegeben wurde. Ob auch 
schon durch diesen Monarchen in dem Gottes— 
dienste
	        
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