Full text: Nürnberg und seine Merkwürdigkeiten

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blick erspaäͤhend, drängte der kühne Raubritter das Pferd zur 
Mauerbrüstung und forcirte es zum Staunen aller Anwesenden 
uͤber den Stadtgraben hinüber in's Gebiet der Freiheit. Derglei⸗— 
chen Sagen von gewaltigen Sprüngen sind in Deutschland viel⸗ 
fach ausgestreut, und oͤfter durch sogenannte Wahrzeichen ange— 
deutet, so in Heidelberg auf dem Plateau des Schlosses, in Mün⸗ 
chen in der Residenz, auf der Roßtrappe, in Giebichenstein bei 
Halle u. a. . 
Die kleine Figur am Eckhause links, wenn man von der 
Kaiserstraße nach der Karlsbrücke hinabgeht, einen Stoͤßer mit 
Moͤrser und Stößel vorstellend, welche Figur in Bewegung ge⸗ 
setzt werden kann, was alle Jahre geschieht, wenn die Findelkinder 
am St. Joh annistage vorbeigeführt werden, soll auf die Thatsache 
hinweisen, daß einmal ein Stoͤßer von seinem Prinzipal mit dem 
Stößel todt geworfen worden sey, weil er, dem Zuge der Fin⸗ 
delkinder zusehend, die Arbeit einige Augenblicke eingestellt habe. 
Die rührende Geschichte der beiden jungen Burggrafen, welche 
von den Sensenschmieden ermordet worden seyn sollen, weil ein 
Jagdhund der Burggrafen ein Kind zerrissen hatte, gehoͤrt aller 
Wahrscheinlichkeit nach auch in's Gebiet der Sagen. 
Die Sagen, die von der wunderthätigen Kraft des schoͤnen 
Brunnens früher in Umlauf gesetzt, und namentlich Kindern 
vorgesagt wurden, macht die neuere Zeit immermehr verlöschen. 
Auch die Pfefferrösel- und Hinko-Stoffe der Birchpfeife⸗ 
rischen Muse, so wie die vom Kaiser Wenzel erzaͤhlte Ursprungs— 
und Unterschiebungsgeschichte darf man wohl der Sage anheim 
fallen lassen.
	        
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