Volltext: Die neue Zeit

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Heiße Röte stieg in Annes Gesicht, fie senkte 
die Augen vor Huͤnnebach. 
Endlich find' ich Dich einmal, Kind, und kann 
Dir sagen, wie leid es mit tat, daß Du einem Un⸗ 
würdigen Deine junge Kebe geschenkt hattest.“ 
Anne warf den Kopf zurück, ihr Atem ging 
hastig. Wie konnte der alte Freund so ruhig dar⸗ 
uͤber sprechen — keiner sprach je mit ihr über die 
Angelegenheit, wie kam er dazu? 
„Ich hätte Haßner für viel klüger gehalten, 
gar nicht eines solchen Dummijungenstreichs fähig. 
Schön war's nicht, Kind. aber wenn Du erst 
älter bist, wirst Du vielleicht einmal eine Ent—⸗ 
schuldigung finden.“ 
„Onkel Hünnebach!“ gequält stieß Anne den 
Namen aus. 
„Ja, Kind? Nun gib mir Deinen Arm, wir 
wollen ein wenig promenieren.“ 
A Er zog Annes widerstrebende Hand in seinen 
rm. 
„Ich möchte hier bleiben.“ 
Fa? Ist das Dein Lieblingsplatz? Ich hab' 
aber die Rosen noch nicht gesehen, Mutter sagte, 
fie blühten wie nie. Komm, zeig sie mir.“ 
„Rein, mir blühen keine Roͤsen mehr.“ Anne 
stand abgewandt. 
„In das denn denkbar?“ 
Dukel Hünnebach, das klingt, das — das ist 
Spoti —“ Annes Atem flog. 
„Spott? Nein, warum soll ich denn spotten? 
Du willft keine Rosen sehen, gut, bleiben wir hier. 
Und nun sag einmal, Anne, Du willst wohl über⸗ 
haupt nichts anderes mehr sehen als Deine ge⸗ 
räntte Euelkeit, Deinen verleßten Stolz?“
	        
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