Volltext: Die neue Zeit

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Annes mit spitzen Fingern auf glänzendes blaues 
Papier. 
Annes Fuß war wieder geheilt und völlig 
schmerzlos. Anne stand mit Resi in der Küche, die 
Armel aufgekrempelt, Haar und Gesicht von Mehl 
leicht bepudert. Um sie herum standen Teller und 
Schüsseln mit abgewogenen Mandeln, feingeschnitte— 
nem Zitronat und ODrangeat, mit Farinzucker und 
geriebener Schokolade. Und Resi rührte, und Anne 
schüttete Kardamom und Nelken, Zimmet und Vanille 
zu. Dann eilte sie wieder zur Bratenröhre und 
zog ein Blech mit goldigbraunen Lebkuchen heraus, 
schob dafür ein neues Blech mit aufgesetztem 
Butterzeug ein. Und so ging's weiter voll Eifer 
und Lust. 
Die Küche war geschwängert mit den köstlichsten 
Düften, und durch das ganze Haus roch es nach 
frischgebackenen Weihnachtsbäckereien, bis hinauf zu 
Mademoiselle, bis hinunter in die Schreibstube. 
Nachdem zwei Tage unermüdlich geknetet und 
gestrichen, gerührt und gebacken worden war, lagen 
jetzt auf den großen flachen Körben die köstlichsten 
Lebkuchen, Farinplätzchen, Zuckerstückchen, Mandel— 
plätzchen und Butterzeuge. 
Leise vor sich hinsingend, stand Anne vor einem 
großen Tisch und türmte die Köstlichkeiten auf und 
packte sie in bunte Papiere, und Frau Josephine 
diktierte die Anzahl der Stückchen und schrieb die 
Namen auf die Pakete, und die gehäuften Massen 
Weihnachtsbäckereien schwanden, dafür füllte sich ein 
großer Wäschekorb mit den festlich aussehenden 
Päckchen. Ein jeder, der im Rottmannschen Hause 
zu tun hatte, war es nun der Lehrling vom Metzger 
oder die Bäuerin, die die Milch brachte, war es
	        
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