Full text: Die neue Zeit

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reichen könnt. Und Gottes Segen wird über Euch 
sein.“ 
Er stand auf. 
„Komm, Kind, wir wollen zur Mutter gehen. 
Und nun noch eines. Hellmut Haßner versteht 
meinen Wunsch und würdigt ihn. Ihr sollt Euch 
sehen, so oft Ihr wollt, aber die Grenzen der 
Freundschaft sollen zwischen Euch gezogen bleiben 
bis zum Tag von Haßners definitiver Anstellung. 
Dann könnt Ihr Euch als Verlobte nahen.“ 
„Ja, Vater.“ 
„Nun komm, Kind.“ 
Er legte ihre Hand in seinen Arm und schweig— 
sam ging sie neben ihm her. 
Kurz vor der Wohnung holte sie mit raschen 
Schritten Peter Friedrich ein. Eine wichtige Esta— 
fetie war gekommen, ein großes Geschäft war zu 
machen. 
Willmer hielt die Sache für eine gewagte 
Spekulation, Friedrich riet eifrig dazu, Rottmann 
sollte entscheiden. 
So drang in die friedliche, glückliche Seelen— 
stimmung der beiden mit fordernder Stimme das 
Geschäft. 
Rottmann hatte sich für das Geschäft ent— 
schieden, der Gewinn sollte Annes Glück dienen. 
Mit triumphierender Miene trat Friedrich aus 
dem Zimmer und stand plötzlich vor Anne, die in 
häuslicher Beschäftigung Friedrich liebreizend wie 
hoch nie erschien. Die holde Mädchenhaftigkeit, die 
über ihr Wesen gebreitet war, fiel ihm auf. Er 
hatte bisher in Anne einen verwöhnten Blaustrumpf 
gesehen, der nicht eben versprach, in der Ehe eine 
bequeme Frau zu werden.
	        
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