Volltext: Die neue Zeit

ιαιαααα— 
144 — 
„Es muß sich machen, wenn heute nicht, so 
morgen. Meister, Ihr sollt mir noch Großes 
schaffen zu Eurem und zu Nürnbergs Ruhm!“ 
Und noch ganz mit diesen freudigen Gedanken 
beschäftigt, ging Rottmann stumm zwischen den 
Kindern nach Hause. 
Joseph sagte die Schillersche Glocke her, und 
bei jeder nun vertrauten Arbeit unterbrach ihn Anne 
und rekapitulierte das Erlebte. 
Die vier Menschen gingen so eifrig, daß sie 
nicht merkten, wie ihnen schon eine geraume Weile 
ein Mensch in abgenutzter Kleidung folgte. Langes 
Haar stand struppig um den verschlissenen Hut, ein 
junger, wilder Bart umrahmte ein hageres, grau— 
fahles Gesicht. 
Rottmann trat mit den Kindern in den Haus— 
flur. Sie sahen im Garten unter der Linde die 
Mutter sitzen, und die Kinder eilten zu ihr und 
erzählten ihr von dem Guß der neuen Glocke. 
Rottmann wollte in die Stube treten, als sich 
hinter ihm das Haustor öffnete und der Land—⸗ 
streicher uber die Schwelle trat. Rottmann sah er—⸗ 
staunt auf. Das war kein wandernder Handwerks—⸗ 
bursch. Das Felleisen fehlte. Das war ein 
Fremder, ein Heimatloser. Rottmann sah den Mann 
schärfer an. Der stand stumm, nur die brennenden 
dunklen Augen sprachen. 
„Was wünschen Sie?“ fragte Rottmann 
freundlich. 
Da öffneten sich die schmalen blassen Lippen. 
„Herr Rottmann, Sie kennen mich nicht mehr? Was 
ich wünsche?“ Ein hilfloser Ausdruck breitete sich 
über das Gesicht. 
Rottmann war nahe an den Fremden heran—
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.