Volltext: Die neue Zeit

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„Aber nun kommt, nun sollt Ihr auch in den 
Turm. Wartet nur hier am Pförtle.“ 
Und Rosel ließ ihre kleinen Gäste vor der 
Mauerpforte allein, mitten zwischen mannshohem Schir⸗ 
ling und Schwertlilien, die im feuchten Graben— 
garten wucherten. 
An dem alten fünfeckigen Turm waren sie alle 
schon vorbeigekommen, sie kannten auch den Abdruck 
hon Eppeleins Pferdehuf auf dem Mauerrand, aber in 
dem Turm waren sie noch nie gewesen. Und 
Eppeleins Zelle zu sehen, erschien ihnen nun selbst 
überaus erstrebenswert. 
Endlich kam Rösle gelaufen. „Rasch, rasch!“ 
Sie drückte die Pforte auf und drängte die Kinder 
aus dem Graben hinaus. In der geballten Faust 
hielt sie einen großen Schlüsselbund. Sie erstiegen 
eine schmale Steintreppe, die in der Mauer hinauf⸗ 
führte und die ganz dunkel war. 
Rösle rasselte aufgeregt mit den Schlüsseln, 
hastig erschloß sie am Abschluß der Treppe ein 
kleines zweites Tor. 
Als die Kinder in den hellen Tag traten, da 
war's ihnen, als hörten sie rufen. Aber rasch schloß 
Rösle das Tor von außen und ein triumphierendes 
Lachen zog über ihr Gesicht. 
Da standen sie nun vor dem alten sonderbar 
gestalteten Turm. Verwittert und unheimlich genug 
sah er aus. Der Schlüssel knarrte im rostigen 
won als Rösle das nägelbeschlagene Tor auf— 
chloß. 
Kalte Moderluft drang den Kindern entgegen. 
Sie konnten in dem Dämmerlicht nichts unter⸗ 
scheiden, denn Rösle hatte rasch wieder das Tor 
geschlossen und von innen versperrt.
	        
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