Metadaten: Hans Sachs

} 
VI. 
Yans Sadıs als Dichter von 
Sıhmänken und SJaltnachtsTpielen., 
„n der erjten Periode feiner dichterijchen Thätigkeit 
„/ widmete fid) Gans Sachs vorwiegend der Be- 
trachtung des öffentlichen Lebens in Kirche und Staat; 
in Der zweiten befchäftigte in mehr das bürgerliche 
Beben, das JAnackige Treiben der Menge; er verlacht, 
waß er früher gegeißelt Hatte. 
Dabei verrät er eine feine Beobachtungsgabe; überall 
ijt er zu Haufe und verfteht eS trefflid, unZ die Charaktere 
feiner Handwerker und Bauern, feiner fahrenden Schüler 
und Mönde zu Zeichnen, wie er fie in der Wirklichkeit, in 
der Familie und Werkftätte, auf Landftraßen und SGafjen, 
in Dorf und Stadt gefchaut Hatte. Dabei zeigt er eine 
Vielfeitigkeit, daß wir in dem HGumoriften Hanz Sachs Kaum 
den ernjten Dichter wieder erkennen, der fo entfhieden für 
die Gewifjensfreiheit gegen die römijhe Priefterherrichaft 
eingetreten war und mit Nachdruck und Strenge feinen Zeit: 
genofien den Weg zur Tugend gewiejen Hatte, 
Und doch bewegt er fich hier auf dem Felde des Humor2 
mit unverfennbarer Behaglichkeit und zeigt, daß gerade diefe 
Dichtungsart feiner Frohnatur entipredhe, daß fie daS eigent- 
lihe Gebiet feiner dichterifhen Begabung fei. Einen Unter: 
ichied zwifdhen feinen Schwänken und Fajtnacdhtsfpielen braucht 
man dabei faum zu machen, da diefer im allgemeinen nur 
in der dialogifierten Form der keßteren befteht. 
Sein älteftes Faftnachtsfpiel ift Das GHofgefind 
VBeneriS; e3 ftammt aus dem Jahre 1517, woraus fich 
ergiebt, daß unjerm Dichter auch in der Yugendzeit dieje 
Dichtungsgattung nicht ganz fremd gewefen ft, wenngleich 
er Jich ihr erft in weiterem Umfange im reiferen Mannes- 
alter gewidmet hat, nachdem er {ih eine größere Lehens- 
erfahrung erworben Hatte. 
Die Charaktere treten deshalb weniger beftimmt hervor; 
tommt e3 dem Dichter doch vor allem noch darauf an, feinen
	        
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