Volltext: Stenographischer Bericht der 34ten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten zu Nürnberg vom 17. bis 20. Juni 1906 (34. (1906))

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außer den genannten mineralischen Stoffen werden dem Mehl zur Auf— 
besserung der Farbe noch zugesetzt: Alaun, Zink- und Kupfervitriol.“ 
Oho! und Heiterkeit.) Das steht in der 14. Auflage des Brockhaus'⸗ 
schen Lexikons und zwar — ich habe Band und Seitenzahl aufgeschrieben 
— Band 11, S. 725 unter dem Artikel „Mehlfabrikation.“ 
Nun glaube ich, m. H., daß man in diesem Saale auf diejenigen 
scharf schießen dürfte, welche schon solche Mehlfälschungen vorgenommen 
haben und, kein einziger der hier anwesenden Herren würde getroffen 
werden. Vielleicht kommen solche Fälschungen im Auslande vor — in 
Deutschland sind sie unbekannt. Gegenüber derartigen Anschuldigungen 
wäre ja eine Ehrlichkeitserklärung für die Müller faft so nötig, wie auf 
dem Reichstag von 1548, wo Müller, Hirten, Leineweber uͤnd Bader, 
deren Gewerbe vorher als unehrlich galt, rehabilitiert wurden. 
Ich bitte wenigstens, daß unser verehrter Herr Vorsitzende van den 
Wyngaert Veranlassung nimmt, die Redaktion des Brockhaus'schen Konver— 
sationslexikons zu ersuchen, bei der jetzt beginnenden neuen 15. Auflage 
den Satz in solch allgemeiner Fassung nicht mehr aufzunehmen. 
Herr Vorsitzender van den Wyngnert: Wir sind dankbar für 
diese Anregung. Ich habe keine Ahnung, daß das Brochhaus'sche Lexikon 
dies besagt. Aber ich werde selbstverständlich an die Redaktion schreiben. 
Wünscht noch jemand das Wort? — Ist nicht der Fall. Dann, m. 
H., ist unsere Tagesordnung erledigt und ich danke Ihnen allen, die 
Sie so lange ausgehalten haben, für Ihre Ausdauer. Ich hoffe, daß 
Sie befriedigt die Versammlung verlassen werden; ich hoffe auch, daß 
Ihnen die Tage von Nürnberg gut bekommen werden, und nehme an, 
daß Sie morgen, Dienstag, alle zum Festessen erscheinen.“ 
Ich spreche noch den Wunsch aus, daß wir uns nächstes Jahr bei 
dem 40. Stiftungsfest unseres Verbandes in Leipzig alle wiedersehen 
werden, und ich hoffe, daß ich auch noch dabei sein kann. (Bravo!) 
Herr Wölfel-Thurnau (Bayern): Liebe Kollegen! Ich weiß, 
daß ich in Ihrer aller Namen spreche, wenn ich unserer Leitung und 
unserem Herrn Vorsitzenden den herzlichsten Dank ausspreche für die vor— 
treffliche Geschäftsführung. Insbesondere den Herren unserer Verbands— 
leitung ist es angelegen, in jeder Beziehung zu wirken für das Wohl von 
uns allen. Wir können uns nicht beklagen, sondern wir müssen sagen, 
es ist geschehen, soviel irgend möglich ist. Man hat bei der Staats— 
regierung, bei der Reichsregierung, überall hat man gearbeitet. Ins— 
besondere sind wir auch dem Bayrischen Müllerverbande und seinem Vor— 
sitzenden Herrn Bauriedel zu unendlichem Danke verpflichtet. 
Wenn ich allen diesen Herren unseren herzlichsten Dank ausspreche, 
so bitte ich Sie, mit mir einzustimmen in den Ruf: unsere Verbands— 
leitung, sie lebe hoch! hoch! hoch! 
(Schluß der Sitzung 41,, Uhr nachmittags.)
	        
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