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sehen etwa ein Weib, mit einem Schwert in der Hand, zu deren Füßen ein
zerbrochenes Rad liegt, und können nicht wissen, daß dieses die hl. Katharina von
Alexandrien ist, die auf dem Rade, dann mit dem Schwerte gerichtet werden sollte,
beide aber zerbrachen bei der Exekution. Gerade weil die Zahl der in der kirch—
lichen Kunst des Mittelalters zur Darstellung gekommenen männlichen und weib—
lichen Heiligen so groß ist, bedarf es einer genaueren Orientierung über ihre
Attribute und ihre Legende, aus welcher die Attribute zumeist stammen. Ein über—
sichtliches und ziemlich vollständiges Verzeichnis der Heiligen und ihrer Attribute hat
in früherer Zeit J. v. Radowitz zusammengestellt,) neben welchem aber auch der
Protestant Alt genannt werden muß?o). Ein umfangreiches Werk darüber hat erst
kürzlich der Katholik Heinrich Detzel geliefert?), das zwar wissenschaftlichen An—
forderungen nicht entspricht, aber als Nachschlagebuch sich wohl eignet. Will—
kommen ist im besonderen die Mitteilung der Legenden.
Hinsichtlich der Skulpturen begnüge ich mich auf W. Bode?“) zu verweisen.
Über feste oder bewegliche Gegenstände in der Kirche (Glasgemälde, Altar, Kanzel,
Gestühl, Kruzifixe, Vasa sacra, Paramente u. s. w.) sind fast ausnahmslos Mono—
graphieen vorhanden, so über Paramente ein gründliches Werk des Domkapitulars
Franz Beck.?s) Eine besondere Erwähnung verdienen noch die Glocken. Was
sich an ihnen lernen läßt, wie viel von religiössen Vorstellungen und kirchlichen
Gewohnheiten sich an sie geknüpft hat und zum Teil noch knüpft, hat wiederum
Otte?9) zuerst uns gezeigt. Andere sind mit Nachlesen hinter ihm hergegangen,
wie Pfarrer Bergner?o) oder Hofprediger Schubart?) in Ballenstedt mit seinem
umfangreichen Buche über die Glocken Anhalts, einer beachtenswerten Leistung.
Die Beschäftigung mit den Kirchenglocken erfordert zwecks Entzifferung der In—
schriften gewisse epigraphische Vorkenntnisse. In der ersten Hälfte des Mittelalters
bieten die Schriftformen nur geringe Schwierigkeiten, um so größere aber nicht
selten in der zweiten Hälfte, welche die gotische Minuskel, die sog. Mönchsschrift,
produzierte. Hierfür sind mir genügende Hilfsmittel nicht bekannt. Unter Zuhilfe⸗
nahme der kurzen Bemerkungen in Ottes Runstarchäologie muß man sich durch
Übung selbst zu fördern suchen. Das Abklatschen der Inschrift mit festem, ange—
weichtem und mit Hilfe einer Bürste in die Vertiefungen eingeschlagenen Lösch—
papiere schafft den Vorteil, daß man die Inschrift bequem an anderm Orte lesen kann.
In diesem Zusammenhange sei auch der Epitaphien gedacht, die leider allzu
oft als Fußbodenplatten dienen müssen und dabei ihre Inschriften allmählich ver—
lieren. Ein Corpus Inscriptionum der Parochie sollte in keinem Pfarrarchiv fehlen.
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10) Ikonographie der Heiligen, Berlin, 1839 (in vermehrter Auflage in des Verfs. Ge—
sammelten Schriften, J. Berlin, 1852).
20) Die Heiligenbilder oder die bildende Kunst und die theologische Wissenschaft.
Berlin 1845.
2) Christliche Ikonographie. Ein Handbuch zum Verständnis der christlichen Kunst. J.
Freiburg, 1894 (583 8. mit 220 Abbild.), II, 1896 (713 8. mit 518 Abbild.) ca. 18 Mark.
2) Geschichte der deutschen Plastik. Berlin, 1885 (257 5. mit Textbildern und Tafeln)
14 Mark. Dazu Jakob von Falke, Geschichte des deutschen Kunstgewerbes. Berlin, 1888
218 5. mit zahlreichen Abbild.). 14 Mark.
29 Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters. 3 Bde. Bonn, 1889— 71.
38 Mark.
29 Glockenkunde, 2. A. Leipzig, 1884. 7 Mark.
29) . Bergner, Zur Glockenkunde Thüringens. Jena, 1896 (104 5. u. 12 Tafeln). 2mk.
'6 Die Glocken im Berzogt. Anhalt. Dessau, 18096 (579 8. und über 300 Abbildungen).