Objekt: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

61 
zu verschaffen, zu naheliegend, als dass man der Ver- 
suchung hätte widerstehen können. 
Als ein deutliches Zeichen jenes zünftlerischen Geistes 
müssen wir es ansehen, wenn die Bleistiftmacher wiederum 
dazu greifen, eine bestimmte Zahl von Meisterwerkstätten 
festzusetzen, die sie nicht überschreiten lassen wollen, 
30 Jamentieren die Geschworenen 1792, „dass die Meister- 
schaft zu sehr überhäuft würde, indem schon ihrer acht 
anjetzo wären“ und bitten darum dringend, ein gerade VOor- 
liegendes Meisterrechts-Gesuch abzulehnen. !) Sie kümmern 
sich dabei nicht einmal darum, dass sie jenen Petenten 
ainst selbst zur Einzünftung unter Androhung der Aus- 
weisung aufgefordert und sogar zu den Meisterstücken 
zugelassen haben, °) sondern bitten sein Gesuch auf solange 
nicht zu gewähren, bis eine Stelle erledigt sein werde, 
and das Rugsamt gibt — merkwürdigerweise — ihrem 
Drängen nach. Dass der Zurückgewiesene ein weiteres 
Gesuch nicht mehr stellt, sondern den Zunftmeistern ferner- 
hin als Stümpler Konkurrenz macht, und dass er einer 
späteren Aufforderung ZUr Inkorporierung nicht Folge 
leistet, wird jedermann erklärlich finden. 
Wir müssen uns wundern, wenn hier eine Zahl fest- 
yesetzt wird, die noch bedeutend geringer ist, als die 
in der vorigen Periode geltende; dass aber nicht etwa 
ain Versehen des Schreibers vorliegt, bezeugt uns ein 
kurz darauf folgendes Protokoll, in welchem ebenfalls die 
Zahl der derzeitigen Meister auf acht angegeben wird. °) 
Auch mit dem Meisterbuch 4) stimmen diese Angaben un- 
1) Rugsamts-Prot, 9. Aug. f. 196. 
2) Rugsamts-Prot. 1. Nov. 1791. f. 280. 
3) Rugsamts- Prot. 4, Sept. 1792. f. 224 
4) Meisterbuch II. £f. 33. Stadtarchiv.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.