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e tägliche Unterrichtszeit beginnt um 7 Uhr morgens und umfaßt 9210
Stunden.
In der Abendschule werden die Schüler an drei Wochentagen abends von
7-9 Uhr in den Anfangsgründen der Mathematik und im gewerblichen Zeichnen
unterrichtet.
Die Kurse der Tagesschule dauern vom 2. November bis zum 31. März.
Die Abendschule beginnt das Winterhalbjahr in der Regel anfangs November, das
Sommerhalbiahr anfanas April.
4. Zahl der Lehrkräfte und der Schüler.
Im Schuljahre 1897/98 wirkten an der Schule unter Leitung des Rektors
36 Lehrkräfte, 20 Hauptlehrer und 16 Hilfslehrer, unter diesen 11 Lehrer der Volks—
schule. An der Tages- und Abendschule waren 11 Haupt- und 2 Hilfslehrer, nur
an der Tagesschule 9 Hauptlehrer unnd 11 Hilfslehrer, nur an der Abendschule
3 Hilfslehrer thätig.
Die Zahl der Schüler betrug
in der Bauabteilung der Tagesschule 386 in 11 Klassen
„„Muaͤschinenbau-Abteilung , 50, 3,
„„ESchlosserfachschule 4 —
Zusammen Al in 7 Klassen;
489 in 16 Klassen,
360 14
Zusammen 849 in 30 Klassen.
Hierzu kommen noch 2 Lehrlinge in der mechanischen Werkstatt.
Gesamtzahl der Schüler 1292 in 44 Klassen.
IX. Die Musikschule.
1. Geschichtliches
Die Gründung der städtischen Musikschule fällt in das für die Geschichte der
Nürnberger Schulen bedeutsame Jahr 1821. In diesem Jahre wurde die Neu—
gestaltung der Volksschulen vollendet, und in dem gleichen Jahre die höhere Töchter—
schule errichtet. Als Begründer der städtischen Musikschule ist der damalige Magistratsrat
Johannes Scharrer zu nennen. Derselbe verbreitete sich am 10. August jenes Jahres
in einer Sitzung der Kgl. Lokalschulkommission uͤber die Frage, wie dem verwahr—
losten Gemeindegesang aufzuhelfen sei, und zu diesem Zwecke brachte er die Ein—
führung des Gesangunterrichts in den Volksschulen und die Errichtung einer eigenen
Gesangschule in Vorschlag. Der von ihm angeregte Gedanke fand Anklang, und
er selbst wurde sogleich mit dex Ausführung desselben beauftragt. Im naächsten
Jahre wurde die neue Schule mit Genehmigung der Kgl. Regierung von Mittel—
franken (damals: des Rezatkreises) in der sog. Herrentrinkstube eröffnet und eine
unter der Kgl. Lokalschulkommission stehende Inspektion für sie bestellt. Im ersten
Jahre ihres Bestehens zählte sie 50 Schuͤler, Knaben und Mädchen, und die Schüler—
zahl wuchs von Jahr zu Jahr. Jährliche Prüfungen, sowie die Aufführungen
größerer Chorwerke sollten von den Leistungen der Schule Rechenschaft ablegen.
Allein es zeigte sich bald, daß solche Aufführungen nicht nur bedeuütende Kosten ver—
ursachten, sondern auch über die Leistungsfähigkeit der Zöglinge hinausgingen. Der
Magistrat wollte sich daher laut Beschluß vom 13. Mal 1886 damit begnügen, daß
die Schüler der Musikschule am ersten Sonntag jedes Monats nach Schluß des
Gottesdienstes im großen Rathaussaale Choräle und andere geistliche Gesänge vor—
trugen. Aber auch diese Vorträge wurden in Anbetracht der stetig abnehmenden
Beteiligung im Jahre 1842 wieder abgeschafft. Die Schule konnte es nicht zu
einem recht befriedigenden Erfolge ihrer Wirksamkeit bringen. Zweimal wurde in
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