Full text: Festgabe zur 14. Hauptversammlung des Bayer. Volksschullehrer-Vereins

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III. Schulbibliotheken. 
Für die Volksschulen sind zwei Bibliotheken vorhanden, eine für die Lehrer, 
und eine für die Schüler. Die Lehrerbibliothek wurde im Jahre 1821 von dem 
damaligen Schullehrerverein gegründet. Sie bestand aus einer protestantischen und 
einer katholischen Abteilung, welche im Jahre 1876 zu der Bibliothek des Fort— 
bildungsbezirks Nürnberg vereinigt wurden. Seit diesem Jahre wird sie von dem 
Bezirkshauptlehrer und einem Ausschuß der Lehrerschaft verwaltet. Beiträge für 
dieselbe werden vom Kreise Mittelfranken, vom Magistrate und von den Lehrern 
geleistet. Die Zahl der Bände beträgt gegenwärtig 3481. 
Die Schülerbibliothek wurde 1875 von dem hiesigen Bezirkslehrerverein in 
zwei Abteilungen, je eine für die Sebalder und die Lorenzer Stadtseite, gegründet. 
In den neunziger Jahren wurden 12 neue Abteilungen errichtet, so daß jetzt deren 
14 bestehen, 5 für die Schulen der inneren Stadt, 9 für die Schulen im Burgfrieden. 
Auch zur Erhaltung und Vermehrung dieser Bibliothek leistet der Stadtmagistrat 
einen jährlichen Zuschuß. Sie wird durch einen von den Lehrern bestellten Ausschuß 
overwaltet und zählt gegenwärtig in ihren 14 Abteilungen zusammen 6558 Bände. 
LIV. Einrichtungen für Schulgesundheitspflege. 
a) Schulbäder. 
Das erste Schulbrausebad wurde im Jahre 1889 im Schulhause in der 
Wiesenstraße (Steinbühl) und zwar mit 6 Brausen und 16 Ankleidezellen ein— 
gerichtet. Die günstigen Erfahrungen, welche mit diesem ersten Versuche gemacht 
wurden, veranlaßten den Magistrat, alle Schulhäuser, welche er seit jenem Jahre 
erbaute, mit Schulbrausebädern auszustatten. Neun große Schulgebäude, die vom 
Jahre 1891-98 entstanden, sind demzufolge mit Brausebädern versehen. Nur 
wurden dieselben größer und weiter angelegt, als das erste in der Wiesenstraße, 
dessen vollständiger Ersatz durch einen Neubau eingeleitet ist. Sie enthalten alle 
je 10 Brausen und 40-60 Ankleidezellen. 
Die mit Schulbädern versehenen Schulhäuser sind z. Z. folgende: In der 
inneren Stadt nur das eine am Webersplatz, im Burgfrieden die an der Adam 
Krafftstraße in St. Johannis, in der Goethestraße am Marfeld, Kirchhofstraße 75 
in Gärten bei Wöhrd, Kirchhofstraße 16 in Wöhrd, an der Harsdorfer Straße in 
Tafelhof, in der Wölckernstraße und Wiesenstraße in Steinbühl, in der Kernstraße 
und Sielstraße in Gostenhof. 
Gebadet wird am Montag und Dienstag, Donnerstag und Freitag, und zwar 
in der Regel während der Unterrichtszeit, von 851193 und von 2-34. Uhr. 
Eine halbe Stunde genügt für eine Schulklasse. Die Reihenfolge der Klassen beim 
Baden bestimmt ein besonderer Stundenplan. Mittwoch und Samstag wird nicht 
gebadet, da an diesen Tagen die Reinigung der Baderäume stattfindet. Die ganze 
Einrichtung ist derart, daß jedes Schulkind einmal in der Woche ein Bad, nehmen 
kann. Ein Zwang zur Teilnahme wird nicht geübt; trotzdem badet die Mehrzahl 
der Kinder, von jeder Klasse die Hälfte bis zu zwei Dritteln. Die Aufsicht beim 
Baden führt über die Knaben der Hausmeister, über die Mädchen die Hausmeisterin. 
Im Jahre 1898 wurden in den 10 mit Brausebadeinrichtung versehenen 
Schulhäusern, welche im ganzen 14857 Schulkinder beherbergten, 220132 Bäder 
genommen. 
b) Schulwärmezimmer. 
Als im Januar 18096 große Kälte eintrat, beschloß der Magistrat, den armen 
Kindern, die wäͤhrend des Tages außerhalb der Schulzeit zu Hause kein geheiztes 
Zimmer hatten, in acht Schulhäusern an verschiedenen Punkten der Stadt (Unschlitt⸗ 
platz, Kartäusergasse, Lauferthorgraben in der inneren Stadt, Adam Krafftstraße, 
Kirchhofstraße 16, Allersberger Straße, Wiesenstraße und Fürtherstraße im
	        
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