270 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke.
Hab' ich nicht diese zwei gebracht e,,
Zu einem lust'gen Affenspiel? — —————
Ich glaub', sie werden schweigen still 8
ünd von dem Todten niemaud sagen,
Mich auch nicht mehr mit Buhlschaft plagen.
Doch merk', wo einer käm' zu dir,
Dich bäte, daß du von ihm mir
Doch solltest eine Botschaft sagen,
So thu' es ihm rundweg abschlagen,
Sprich: „Meine Frau Euch nicht mehr gehrt,
Weil ihr ihr Wunsch blieb ungewährt.““
Wirf grob ihm den Strohsack vor die Thür,
Auf daß er dran erkenn' und spür',
Daß er kein Glück mehr bei mir hab';
Weis' ihn kurz angebunden ab,
Auf daß ich vor ihm habe Ruh'.
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Hulda spricht:
Auf meine Treu' sag' ich's Euch zu,
Daß ich will thun, wie Ihr begehrt,
Und anders nicht, bin ich ehrenwerth.
Die Fran spricht:
Nun komm' und laß uns gehn zur Ruh'
Und morgen der Frühmess' eilen zu,
Zu hören, was man sagt darzu.
— (Sie gehn beide ab.)
Der Herold kommt und beschließt:
Das Stück hier zweierlei euch lehre:
Erstlichzein Biederweib die Ehre
Bewahr' als seinen höchsten Schatz
Und gebe weder Raum noch Plaͤtz
Dem Buhlen und der Kuppelei,
Geschenken oder Schmeichelei,
Auch Dienen nicht, und nicht Hofieren;
Nein, lasse sich die Zucht regieren
Und thu' sich still zurücke ziehen,
Mit Worten und mit Werken fliehen
Vor eines Buhlen falscher Liebe,
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