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zuruͤck. In langem Zuge erscheinen die Zerren
des klassischen Altertums, die Gestalten der Bibel,
und siehe da — die unvermeidlichen Lieblinge
des 17. Jahrhunderts —, auch Astraͤa und
Seladon kommen froͤhlich daher. Abraham, Saul,
Salomon, Joseph, am haͤufigsten Moses, werden
genannt. Gedeons Sell, Kroͤsus Gut, Amaltheens
hHorn, Alcidens Hydren-Sieg, Perseus, Thetis,
Jason,
„.... Der sich auf dem Meer zu fahren wagt,
Und auch das goldne Sell mit Muͤh und Sleiß erjagt,“
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sie alle dienen, der „teutschen Uranie“ Wissen
zu dokumentieren. Vergil und Cicero, „der Heiden
Rednerblum“ stehen friedlichen Sinnes neben
den biblischen und mythologischen Genossen. Fast 15
naiv klingt es, wenn trotzdem behauptet wird:
„Ich kann nicht tiefe Spruͤch' aus hohen Witz anziehn,
Bin nicht in Platons und Pythagors Schul gewesen,
Kenn Nilens Bilder nicht, kann nicht athenisch lesen,
Hab nicht des Boͤmers Zung, noch Salomons Runst- 20
sinn ...“
Diese Zeilen sind zugleich als einer der wenigen
Faͤlle zu vermerken, in denen eine kurze Angabe
uͤber Catharinas Leben Aufschluß zu geben er—⸗
moͤglicht. Zaͤufiger laͤßt sich die Zugehoͤrigkeit 28
zu ihrer ritterlichen Familie, das Leben auf der
Burg, der Umgang mit kriegsgewohnten Maͤnnern