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tung, die im Auftrage des Rates aus dem 11. Spruchbuche Hans
Sachsens entfernt worden war und sich nur in Abschriften weiter
erhielt (s. o. 8. 4). Schwarz besaß übrigens in seiner Bibliothek
auch 35 Hans-Sachs-Drucke.! Auch der Altdorfer Professor Christoph
Gottlieb Schwarz (+ 1751) besaß eine Handschrift, die Hans-Sachsische
Gedichte enthielt.2? Es war also in den gelehrten Kreisen Altdorfs
Interesse für Hans Sachsens Werke vorhanden und es bot sich dort
ausreichend literarische Gelegenheit, die Werke des Nürnberger
Dichters kennen zu lernen. Diese wirkliche Kenntnis Hans Sachsens
mußte dann natürlich im günstigsten Sinne auf die Stellungnahme
der Altdorfer Gelehrten zu dem Nürnberger Meistersänger einwirken.
Von der Tätigkeit der Meistersänger im Herstellen von Ab-
schriften gibt uns das, was noch erhalten ist, freilich nur eine
sehr unvollkommene Vorstellung, aber schon der Umstand, daß man
im siebzehnten Jahrhundert noch fleißig die Werke der älteren
Meister sammelte, lehrt uns den Wert dieser — vor allem des
Hans Sachs — richtiger erkennen, Selbst in Zeiten, die an sich
nicht geeignet waren, handschriftlich literarische Schätze zu sammeln,
erlischt diese Tätigkeit nicht und es gewährt ein erfreuliches Bild,
den Meistersänger Wolf Bauttner in Nürnberg inmitten der Wirren
des dreißigjährigen Krieges mit dem Sammeln von Werken seiner
Zunftgenossen, besonders auch des Hans Sachs, beschäftigt zu sehen.
Wie viel mag nun aber auch unter den Meistersängern in Kinzel-
abschriften verbreitet gewesen und verloren gegangen sein.
Ist durch die Handschriften die Kenntnis Hans Sachsens
hauptsächlich in den Kreisen ‚der Meistersänger verbreitet worden,
war dies also mehr eine Verbreitung unter der Hand, so sind
seine Werke durch den Druck in alle Welt hinausgetragen worden.
Nicht nur in den Städten, auch in den Schloßbibliotheken von Land-
adelleuten tauchen die Werke des ehrbaren Handwerkers auf, so
1 Ranisch a. a. O., S. 174. Über die Schwarz’sche Bibliothek vgl.
Zucker im Centralblatt für Bibliothekswesen, 15 (1898), S. 197— 199,
8. 9277. Da die Schwarz’sche Bibliothek ins Ausland kam, ist es fraglich,
ob die in der Nürnberger Stadtbibliothek befindliche Handschrift der „Himmel-
fahrt“ aus ihr stammt. (Vgl. Genee a. a. 0. S. 425.)
2 G. A. Will, Nürnbergisches Gelehrten-L,exicon. 3. Th., Nürnberg
und Altdorf. 1757. S. 445.