Objekt: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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Hofe waren viel zu sanft, als daß irgend ein 
Bairischer Einwohner von seinen bald erfolgen— 
den unerhörten Bedrängnissen, sich etwas konnte 
ahnden lassen. Nie wurde aber die Menschheit, 
unter dem Ausdruck der Freundschaft, boshaf— 
ter als diesmal getäuscht; nie das Land eines 
verbündeten Fürsten schändlicher, als diesmal 
die Kurbairischen Staaten, behandelt. Fast ge— 
rieth man auf den verzweifelten Gedanken, Ma— 
ximilian habe seine Erbländer, sich selbst und 
seinen ganzen Hof, Frankreichs unumschränkter 
Gewalt unterworfen. Ungeheuere Lieferungen al— 
ler Art waren das erste Wort, womil man 
Städten und Dörfern in Baiern, das Compli— 
ment machte. Nach diesem taurigen Willkomm, 
eilte der Soldat wie ein ausgehungerter Wolf 
auf sein angewiesenes Quartier zu. Sonsten 
pflegt der Hunger keine Speise zu verachten, 
hier forderte er Lekkerbißen zu seiner Befriedi⸗ 
gung. Kaum war der Franzose aus seinem Nest, 
als er sich schon nach Caffe, Wein, Likör, Braten 
und Eingemachten umsahe. Noch dampfte der 
Fraß aus seinem gespannten Wanste, da er sich 
zum Mittagessen niedersetzte, und wenn nicht 
köstliche Zubereitung der Speisen aufs neue sei— 
nen Appetit reizte, Wirth und Wirthin auf 
das
	        
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