Inhaltsverzeichnis: Von 1520-1534 ([2. Band])

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fuhr ’), bereit, das Hülfsgesuch zu bewilligen ?); er meinte, der 
Kaiser habe „sich genug angeboten“ und plante bereits Rüstungen. 
Als aber am 28. Mai der Kaiser vor den versammelten Ständen 
seine Hülfswerbung durch den Pfalzgrafen Friedrich erneuern 
liess mit dem Hinweis, dass der Sultan in eigener Person im 
Anzuge sei, blieben die verbündeten protestierenden Stände 
abermals bei ihrer Protestation 3. Nürnberg aber im Ein- 
vernehmen mit Brandenburg bewilligte die Türkenhülfe 4). 
Darauf verhandelte der Kaiser am 6. Juni mit den Städten 
besonders 5); er ersuchte sie, aussser der veranschlagten Hülfe 
aus freien Stücken noch eine besondere Leistung zu übernehmen; 
vor allem begehrte er das städtische Geschütz ®). Allein die 
Strassburger gingen von der Bedingung der vorhergehenden 
Friedenszusicherung nicht ab, ebensowenig die Ulmer, wiewohl 
der Rat von Ulm es von den Städteboten in Erwägung gezogen 
wissen wollte, dass es gegen Gott und die Welt unverantwortlich 
sein würde, die Christenheit im Stiche zu lassen’). So ant- 
worteten denn die Städteboten dem Kaiser, dass sie nicht im 
stande seien, die Forderung zu bewilligen, doch wollten sie 
darüber an ihre Städte schreiben 8). Der Rat von Nürnberg 
dagegen hatte, als die Reichstagsmajorität die Hülfe bewilligte, 
bereits mit der Anwerbung von Reitern begonnen; er er- 
bot sich, für Mühlhausen und Nordhausen Kriegsvolk zu be- 
stellen und zu besolden ®). Nun richtete der Kaiser an Nürn- 
berg, wie an Strassburg, Augsburg und Ulm Schreiben 10), in 
denen er wieder um besondere Leistungen bat. Bereits am 
28. Juni konnte der Rat von Nürnberg seinen Gesandten auf 
deren Bitte um Beschleunigung der Hülfe mitteilen 12), dass an 
diesem Tage zwei Fähnlein Knechte, 800 Mann, darunter 200 
Handrohrschützen und 50 mit halben Haken abgefertigt seien; 
lem Kaiser und der Christenheit zu Ehren hatte er sein Con- 
:ingent verdoppelt; es war das erste, das im Felde erschien: 
lazu liess er 15 Stück Geschütz, viel Pulver und Vorrat dem 
Heere zukommen, 100 Reiter wurden von ihm und einigen 
Nachbarn angeworben. 
‘) An Kress und Baumgartner, 8. Mai, Bb. 116. ?*) An Kress 
and Baumgartner, 11. Mai, Bb. 116. *) Kniebis an den Rat von 
Strassburg, 28., 29. Mai, Pol. Corr. %) Hessischer Bericht, Neudecker, 
Urkunden, S. 1207 ff, 5) Ulm an Strassburg, 12. Juni, Pol. Corr. 
°) An Kress und Baumgartner, 10. Juni, Bb. 116. 7) Ulm an Strass- 
burg, 12. Juni, Bb. 116. ®) Sturm und Meyer an den Rat, 10. Juni, 
Pol. Corr. °) Nürnberg an die Gesandten, 6., 18. Juni, Bb. 117; an 
Mühlhausen, 12. Juni. 1) Kniebis an Sturm und Meyer, 22. Juni, 
Pol. Corr. Karl V. an Strassburg, 22., 24. Juni, Pol. Corr. 11) An 
lie Gesandten, 28, Juni. Bb. 117.
	        
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