Volltext: Nürnberger Schießmedaillen bis 1900

worte. Die andere Stelle ist zwar etwas lang; wir rücken sie aber 
gerne deswegen ein, weil sie eine gar umständliche Beschreibung von 
dem oben erwähnten Stahllchiehßen enthält, und des Goldguldens 
ausdrücklich Srwehnung thut, den wir über 8 Tage beyzubringen 
gesonnen lind. 
„Im verwichenen 1577 Jahr ist ein ausgelchrieben Stahllschielen 
zu München gehalten worden, dem etliche Stahelschützen, und unter 
denen Dr. Johann heffner, beygewohnet. Dem ist vom Rath zu 
München wegen der Stadt Dürnberg der Cranz aufgeletzet worden, 
den er auch, ungeachtet seiner Entschuldigung, annehmen müslen. 
Als aber der Rath zu Nürnberg diesen Cranz eine Zeitlang bey lich 
behalten, hat sich immittelst begeben, daß ein landtspergischer Bundstag 
zu München gehalten worden, bey welchem einer des Raths zu 
München den nürnbergischen Gesandten vorgeruckt, wie bey dem Rath 
zu München angelanget, als solte der Rath zu Nürnberg dielen Cranz 
mit solchem Unwillen und Beschwerden angenommen haben, daß lie 
Dr. heffnern deswegen auf einen Thurn gestraft, und den Cranz dem 
Rath zu München zurück schicken wollen. Miewol nun solch Vorgehen 
ohne Grund gewelen, damit aber doch der Rath aus dem Verdacht 
käme, ist im Monat April dieses 1579 Jahres geschlossen worden, ein 
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Monat gedruckt und an alle Städte nahe und ferne ausgefertigt, und 
das Schielsen auf Jacobi oder den 25 Julii, bestimmet, lsolches auch 
an den Stöcken in der Stadt Dürnberg angeschlagen worden. 
Als nun die bestimmte Teit des Schiessens herbeygenahet, hat 
der Rath aus ihrem Mittel Clement Volkamer und Barthel Pömer 
zu Cranzherren verordnet. Die Hallerwiesen hat man aufs schönste 
gezieret, die Brunnen gemahlt und verguldet. Die Schießstätten hat 
man mit schönen gemalten Tafeln bekleidet; oben darauf ist eine 
Bildnis Fortunae mit einem rothen Segel gestellt worden, welches 
sich umgedrehet, nachdem der Glind gegangen. Die Schranken hat 
man alle roth und weis gemalt, und an denselben vom Schieszelt 
bis an die Stätten zu beeden Seiten 50 schöner gemalter hölzerner 
Seulen aufgerichtet, und zwischen dielelbe schöne Gehäng von grünem 
Caubwerk und Flinterwerk, und in der Mitte grüne Rränz mit 
Schilden aufgehängt, auf welchen des Kaisers, auch Chur- und fürsten 
und vieler Städte Clappen gemalt gewelen. Auch sind auf der 
Hallerwiesen 21 schöner Gezelte nicht allein zum Schiesen, sondern auch
	        
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