Volltext: Hans Sachs und die Reformation

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dich keme, der könt dich recht aufnesteln. Es ist ie ein⸗ 
mal war: wenn ir Lutherischen sölchen züchtigen und 
unergerlichen Wandel füret, so het euer Ler ein beßers 
Ansehen vor allen Menschen; die euch iezunt Ketzer 
nennen würden euch Christen heißen, die euch iezt 
fluchen würden euch loben, die euch iezt übel reden wür⸗ 
den euch wolsprechen, die euch iezunt fliehen würden 
euch heimsuchen, und die euch iezunt verachten würden 
von euch lernen. Aber mit dem Fleischeßen, Rumorn, 
Pfaffenschenden, Hadern, Verspotten, Verachten und 
allem unzüchtigen Wandel habent ir Lutherischen der 
evangelischen Ler selber eine große Verachtung ge— 
macht. 
Hans. 
Es ligt leider am Tag. Got verleich uns allen 
seinen Geist zu leben nach seinem götlichen Willen! 
Man leut das Dritt: Wolauf gen Predig! 
Meister Ulrich. 
Wolan! Ir han mich gleich lustig gemacht, ich 
wil auch mit euch an euer Predig, ob ich ein guter 
Christ möcht werden. 
Hans. 
Das geb Got! 
Meister Ulrich. 
Amen. 
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Irster, 
aeuf! 
aufnesteln, aufbinden der Schnüre an Kleidungsstücken, hiet 
im Sinne von: der könnte dich aufknöpfen, dich aufklären und ähnliche 
Redensarten.
	        
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