Volltext: Hans Sachs und die Reformation

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tät an das Rechte und Gute nur streift, das Bessere sieht 
und es freiwillig fahren läßt, das der Regel spottet, 
dem Volke fröhnt, die Menge befriedigt und sich in 
sich selbst gefällt. Hans Sachs ist kein Cope de Vega, 
obgleich er viele Tausende von Dichtungsstücken gemacht 
hat und an Fruchtbarkeit vielleicht nicht nachsteht; aber 
Cope ist auch kein Hans Sachs, so gesund und kräftig 
er sein mag. Mit einem lebhaften Geiste, mit südlichem 
Blute, mit vierzehnjähriger Reife, mit einer Sprache, die 
ausgebildet ist und sich leicht in Verse und Reime fügt, 
unter einem schaulustigen, empfänglichen, stürmisch be— 
lohnenden Volke, bei freier Muse und sorgloser Seele 
ein Schriftsteller wie Cope zu werden, ist vielleicht nicht 
so schwer: aber in großen Kollisionen des öffentlichen 
Cebens, bei so viel Teilnahme und Gemüt, bei so eifrigem 
Lingreifen, bei so viel Anerkennung immer ein Mensch 
zu bleiben, wie Hans Sachs, ist bewundernswert; be— 
wundernswerter, als daß er eine völlig versunkene Poesie 
wieder aufblühen und neuen Samen für andere Pflanzen 
tragen zu machen suchte.“ Damit hat Gervinus klar 
und treffend die Stellung hervorgehoben, die Sachs für 
unsere Literatur einnimmt; die „großen Kollisionen“, 
das Luthersche Reformationswerk, das waren die Anlässe, 
die ihn zum Dichter machten, zum Dichter im wahren 
Sinne des Wortes! Denn man darf ihn nicht als einen 
bloßen „Reimer“ oder „Singer“ ansprechen: in Wahr— 
heit hat er der zunft- und handwerksmäßigen Pflege 
der Poesie lau und innerlich fremd gegenüber gestanden. 
Der Meistersang, den man sich als ein Erzeugnis 
reichsstädtischen Bürgertums vorstellen muß, trat mit der 
strengen Gesetzmäßigkeit seiner Formen der wirklichen 
oder scheinbaren Regellosigkeit des Volksliedes gegenüber 
mit Absicht auf und löste gleichzeitig die Ritterpoesie 
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