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Dr. A. G. Meyer betont nochmals, dass man jetzt ja nur eine prinzipielle
Resolution zu fassen habe, damit die wichtigste Verhandlung dieses Kongresses auch
der Öffentlichkeit gegenüber als solche erscheine.
Professor Semper: Ich stimme dem Vorredner bei. Nur gegen die Idee
des Herrn Dr. Haendcke, das Institut solle international sein, muss ich mich bis zu
ner gewissen Grenze wenden. Man beschränke sich bei Heranzicehung zum Institut
auf eine Auswahl solcher Staaten, die mit Deutschland auf wissenschaftlichem Gebiet
Hand in Hand gehen.
Dr. Haendcke stimmt dem Antrag des Herrn Dr. Meyer bei. Es sei in
der That von grossem Vorteil, wenn die Sache jetzt gleich energisch betrieben
würde. Was die Internationalitätsfrage anbelangt, so müsste man doch wenigstens
alle Nationen einladen.
Professor M. G. Zimmermann: Es ist sehr erfreulich, zu sehen, mit
welcher Begeisterung und welchem Eifer der Antrag auf Gründung eines kunst-
geschichtlichen Instituts aufgenommen worden ist. Es erscheint auch mir dringend
geboten, dass wir wenigstens eine bestimmte Resolution darüber fassen, damit der
Kongress in dieser Frage mit einem positiven Resultat abschliesst, mit welchem wir
an die Öffentlichkeit treten können. Durch internationale Behandlung der Frage
könnte leicht eine Zersplitterung entstehen. Durch Verhandlungen hinüber und
nerüber könnte sie verschleppt und der erfreuliche Schwung, mit dem sie jetzt
vetrieben wird, gelähmt werden. Von einer einzigen Stelle aus muss vorgegangen
werden, nur in dieser Einheitlichkeit ist eine energische Betreibung möglich. Erst
in zweiter Linie wird dann die Frage an uns herantreten, ob das Institut ein
deutsches oder internationales werden soll. Jedenfalls könnten wir Deutsche uns
den andern Nationen, welche mit der deutschen Wissenschaft in engem Zusammen-
ıange stehen, zu Dank verpflichtet fühlen, wenn sie ihre Hand zur Mitwirkung bieten,
Dr. A. G. Meyer formuliert seinen Antrag folgendermassen : „Der Nürnbergeı
Kongress möge im Anschluss an den Antrag von Professor von Lützow beschliessen,
eine Spezialkommission zu wählen, welche zu den einzelnen prinzipiellen Haupt-
iragen in Sachen des kunstgeschichtlichen Instituts Stellung nimmt und die Ergebnisse
'hrer Beratung in Form von Vorschlägen am letzten Tage des Kongresses der
Versammlung zu vorläufiger Resolution vorlegt.‘“
Der Antrag kommt zur Abstimmung und wird einstimmig
ıngenommen. In die Kommission werden durch Akklamation gewählt:
Ad. Bayersdorfer, H. Boesch, Paul Clemen, B. Haendcke, C. Hofstede
de Groot, C. von Lützow, J. Neuwirth, A. von Oechelhäuser, R. von -Pulszky,
Aug. Schmarsow, H. Semper, M. G. Zimmermann.
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Antrag des Herrn Professor Schmarsow.
„Der Nürnberger Kongress möge auf den Antrag Anton Springers vom
Jahre 1873 und den Beschluss des Wiener Kongresses, betreffend die Gründung
der Gesellschaft ‚Albertina‘, zurückgreifen, um jetzt das Zustandekommen einer
freien Vereinigung durchzusetzen, welche sich die Publikation photographischer Auf-
nahmen gemäss den Bedürfnissen des kunstgeschichtlichen Lehrbetriebes und der
vergleichenden Forschungen zur Aufgabe stellt.