Full text: 1834-1884 (2. Band)

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Kaspars Kerkerleben. 
Känguruh und die zahme Hyäne in der berühmten Menagerie des 
Herrn van Aken. 
So machte ich mich denn, in Begleitung des Herrn Obristen 
von D., zweier Damen )) und zweier Kinder, ebenfalls zu ihm auf 
den Weg, und traf glücklicherweise eine Stunde, wo der Schauplatz 
keinen andern Zuspruch hatte. 
Kaspars Wohnung war ein kleines, doch reinliches helles 
Stübchen, dessen Fenster ins Freie geht, wo sich dem Aug eine weite 
freundliche Landschaft darbietet. Wir trafen ihn barfuß, mit ein 
paar alten langen Beinkleidern bekleidet, übrigens blos im 
Hemde. 
Auf der an den Wänden umherlaufenden, festgemachten Bank 
befand sich in der Ecke sein Bett — ein Strohsack, mit einem 
— 
Der ganze übrige Raum der Bank war dicht mit einer Menge 
des mannigfaltigsten Kinderspielzeugs, mit Hunderten bleierner Sol— 
daten, mit hölzernen Hündchen, Pferdchen und andern Nürn— 
berger Waaren überdeckt. Bei Tag beschäftigte er sich jetzt schon 
wenig damit . ..“ 
. . . . auf dem Thurm versah man ihn bald — mit verschie⸗ 
denen Rossen. Diese Rosse waren von nun an, so lange er sich 
Bei Hitzig (IX. S. 427), also früher, hatte Feuerbach nicht allein die 
Damen (Frau v. D. und Frau Generalin v. K.) näher angedeutet, sondern auch 
noch berichtet: „Wir nannten ihm, auf Verlangen, unsere Namen und Titel, 
welche letztere insbesondere für ihn nicht mehr Sinn haben konuten, als für einen 
Pescheräh (. Nach einer Stunde ungefähr trafen wir an einem dritten Orte 2) zu⸗ 
fällig wieder mit ihm zusammen, wo er uns nicht nur sogleich wieder erkannte, 
jondern auch (wie ein Pescheräh?) eines Jeden Namen mit seiner Titulatur, 
sowie den Vor- und Zunamen der beiden Kinder, wieder hersagte.“ Derselbe 
Pescheräh wußte auch von seinem ganzen „Kramladen von Spielsachen — bei jedem 
noch so geringfügigem Stück oder Stückchen, bei jedem Bildchen, jedem bleiernen 
Soldaten u. s. w. den Namen und Titel desjenigen herzusagen, der ihm damit ein 
Geschenk gemacht hatte.“ Dieses „an das Wunderbare grenzende Gedächtnis“ machte 
zwar nicht den geistig berauschten Feuerbach, wohl aber den klarblickenden Merker 
stutzig. Seine zutreffende Kritik verscheuchte den „Pescheräh!“ Kaspar, die-an— 
deren Exemplare aber hielten stand. 2) 1832: auf der Straße.
	        
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