Volltext: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

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wie der Satan auf den Fritz zu, und versetzte ihm einen 
Streich in den Hals, daß er vom Roß stürzte. Die au— 
deren blieben alle noch lang; im Kampf, Eppelein hin— 
gegen warf sein Roß herum, jagte fort, und da er wieder 
im Freien war, sprengt' er gleich ab vom Pfad und sauste 
über Heck' und Bach und Busch hinüber zum Schloß. 
Da kam er just zum letzten Reigen. Bald war die Burg 
erstürmt. Eppelein drängte hinein, die Jungfrau aber 
war nirgends zu finden. Da schnaubte er Rache und 
schleuderte einen Feuerbrand in die Scheune. 
Ehe der Fritz weit drüben verröchelte, sah sein 
brechend Aug' die Röte weit auf am Himmel ob seiner 
Veste. Das stieß ihm das Herz ab. 
So hatte Eppelein der besten Freunde einen erlegt, 
und furchtbar ging sein Name weitaus aufs neue. 
Die Emma fand er nimmer. 
Die trieb der Schmerz um ihren Vater aus der 
Welt, und verblichen ihre Wangen weit weg in der Zelle 
zu Donauwörth und hatte nur einmal Freud' am Leben 
gehabt. Das war, als Der vorüberritt am Schloß! Der 
wär' ihr Lebensglück gewesen und wär' ihr wohl auch 
geneigt geworden. Hat's aber nie geahnt, wo ihm ein 
Herz schlage. Das stand still an einem schönen Lenztag. 
Da die Emma begraben ward, weinten die Nonnen und 
streuten ihr weiße Rosen aufs Grab.
	        
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