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Da lag Eppelein ab von Trameysl im Gras und ließ
sich von der Sonne anscheinen. Als er nun den Gesellen
sah, fragte er, „was das Paar Stiefel koste und ob er
den Eppelein nicht fürchte?“ Sagte jener, das Paar
Stiefel mache ihn nicht reicher und nicht ärmer, er wolle
sie vielmehr selber dem Eppelein weisen, ihn um Arbeit
bitten und in der Gegend bleiben, wenn er hier sei. Es
geh' aber die Red', der Eppelein sei über Land. Das
könnt' er ihm wohl sagen, weil er da zu Hause sei, wie
es scheine.“
Da merkte der Eppelein bald, wen er vor sich habe,
sprang auf, nahm ihm das Paar Stiefel ab und rief
zornig: „Du heilloser Gauch, so willst du den Eppelein
ergründen?! Geh' heim und meld' deinem Herrn, du
habest ihn gesehen, und er sei nicht über Land. Sie
sollten ihre Züge nur rüsten, er komm' schon zur rechten
Zeit! Das Paar Stiefel aber will er ihnen wieder zu
Handen stellen, daß sie es nehmen können, wenn sie's
wagen! Wenn sie es aber nicht nehmen, will er's als
sein eigen behalten!“
Drauf jagte er den Gesellen fort. Der rannte die
längste Zeit, bis er Eppelein aus dem Gesicht war,
wanderte totenblaß vor Schrecken weiter und heimwärts
und brachte die Botschaft.
Des andern Tags um die neunte Morgenstund'
schritt einer von den Nürnberg'schen ab und zu am
Frauenthor. Das war ein Soldknecht, der hielt Wache.
Stand nun mit einemmal still und starrte das Thor an,
blieben auch gleich mehr andere stehen, die just aus dem
Pförtlein kamen, wandten sich und thaten desgleichen.
Da hingen zwei Reiterstiefel am Thor.
Wie ihrer nun viele da standen und hin und her
sprachen, ritt einer in einem schlechten Reitermantel her—
bei und fragte den Soldknecht: „Was bedeuten die zwei
Stiefel?“
Sagte der: „Das weiß ich nicht, kann's auch fast
nicht begreifen, wie der Nagel zum Aufhängen hinein⸗
kam, ohne daß ich es gewahr ward oder hörte.“
„Ich aber begreiff es wohl,“ rief der Reiter, „weil
Ihr auf dem Ohr liegt an der Wand, statt daß Ihr
Trautmann, Eppelein.