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hinaus zum Burgthor, und die anderen folgten nach.
Der Bernheimer blieb zurück. So hatte der sein Roß
nie stürmen gesehen. Es war jetzt, als wüßte das, wen
es trage, und als hätt' es Eppelein bezaubert. So ver—
stand der jedes Roß zu lenken. Weit brauste er voraus
vor den anderen.
Schon war er dem Jäcklein nah, und nur eine
Waldecke lag zwischen ihnen. Da sah er eine Schar
herumwenden. Das waren Nürnberger. Jäcklein sogleich
auf die zu und rief: „Schont mich, ich bring' Euch den
Eppelein!“
Die Anderen sahen, wie der Eppelein daher kam,
rannten auf ihn zu, gedachten, seinem Renner in die
Brust zu stechen, daß er uͤnter ihm zusammenbräche,
und schlugen wie's Wetter mit den Schwertern auf ihn los.
Eppelein aber hieb um sich, wie ihrer zehn, und schrie:
„Nicht wohlfeil sollt Ihr mich haben!““ Vabei flog einer
um den andern vom Roß. Sie hätten ihn gleichwohl
sicher überwunden. Es kamen aber die Freunde nach.
Jetzt ging der Tanz von neuem los. Jäcklein schlug
auch grimmig d'rein; denn wie ein Rachegeist war's
hinter ihm, das ihn trieb, und hätte gern den Eppelein
erstochen. Der sah das auch wohl, und wie ihm Jäcklein
von der Seite beizukommen dachte, holte er furchtbar
aus. Jäcklein aber holte auch aus und gab ihm in der—
selben Zeit einen Streich über den Kopf, der war ritters—
wert, daß das Blut herabfuhr. Die Freunde das sehen,
einer den Jäcklein herabgestoßen, die andern auf die
Rosse der Nürnberger los, und niedergestochen, so viel'
sie konnten. Die Nürnberger thaten jetzt desgleichen.
Da lagen bald auf Eppelein's und der anderen Seite
Rosse und Menschen übereinander tot da, d'runter Eppe⸗
lein's Sohn. Der Jäcklein lag im Blute daneben und
galt er auch für tot. Wolf von Wurmstein aber war
rasch zur Hand, riß des Bernheimer's Roß herum, drauf
sich Eppelein kaum mehr hielt, und sprengte durchaus
damit. Die anderen, wie sie konnten, hinterd'rein. So
kam der Eppelein davon.
Die Nürnberger behielten das Feld, und da sie
sahen, Jäcklein sei nicht tot, packten sie ihn auf. Er