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wesentlicher Bedeutung ist, so wurde diesem eine besondere Aufmerk—
samkeit gewidmet. In einer Mappe, „Skizzierübungen“ überschrieben,
finden sich die Skizzen der einzelnen Schüler zusammengestellt.
Auf blau karriertem Papier wird zunächst mit dem Skizzieren
nach Vorlagen von nahezu gleicher Größe begonnen, und nicht
bloß eine Fertigkeit in der Darstellung aus freier Hand zu erreichen
gesucht, sondern besonderes Augenmerk darauf gerichtet, daß in der
Skizze die Dimensionen der einzelnen Teile des Körpers in demselben
Verhältnis zu einander stehen, als auf der Vorlage. Die Quer—
schnitte werden mit farbigen Stiften in den üblichen Materialfarben
schraffiert. — Hieran reiht sich das Skizzieren nach Wandtafeln
und Kreideskizzen an der Tafel, wobei wieder auf die verhältnis—
richtige Wiedergabe des Objektes besonderer Wert gelegt wird. —
Die nächste Stufe bildet das Skizzieren nach Modellen, also das
Aufnehmen gegebener Gegenstände, wobei allmählich zu zusammen—
gesetzteren Objekten übergegangen wird. — Die letzte Stufe bildet
endlich das Skizzieren nach dem Gedächtnis. Der Schüler erhält
die Zeichnung eines Maschinendetails, später ein Modell, welche er
sich in allen Teilen genau ansehen, klar machen und einprägen
soll, gibt, wenn er dieses erreicht zu haben glaubt, Vorlage und
Modell ab, und muß nun aus dem Gedächtnis den betreffenden
Gegenstand thunlichst in verhältnisrichtiger Skizze darstellen.
Im Maschinenkonstruieren des II. Kurses werden nur
Einzelübungen vorgenommen. (Die zur Ausstellung gegebenen
Blätter sind teils an der Wand 0 befestigt, teils in einer großen
Mappe, „Maschinenkonstruieren II. Kurs“ überschrieben, enthalten).
Sie beginnen mit den einfacheren Maschinenteilen, an welche sich
zusammengesetztere und endlich einfache Hebevorrichtungen, wie
Winden, Krahne, Aufzüge, dann Pumpen und Pumpenanlagen,
sowie Transmissionsanlagen anreihen. Sämtliche Aufgaben sind
zunächst in Skizzen zu lösen und, wo es notwendig ist, mit Be—
rechnung unter Einschluß der Gewichtsermittelung vorzulegen. Die
revidierte Skizze wird alsdann vom Schüler als Grundlage für
die bei Maschinenteilen in natürlicher Größe auszuführende Zeich—
nung benützt, wobei der Gegenstand zur sicheren Erzielung des
vollen Verständnisses in so vielen Ansichten und Schnitten gezeichnet
werden muß, als unterzubringen möglich sind.