Volltext: Die Beteiligung der königl. Industrieschule zu Nürnberg an der Bayerischen Landes- Industrie- Gewerbe- und Kunst-Ausstellung in Nürnberg 1882

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wesentlicher Bedeutung ist, so wurde diesem eine besondere Aufmerk— 
samkeit gewidmet. In einer Mappe, „Skizzierübungen“ überschrieben, 
finden sich die Skizzen der einzelnen Schüler zusammengestellt. 
Auf blau karriertem Papier wird zunächst mit dem Skizzieren 
nach Vorlagen von nahezu gleicher Größe begonnen, und nicht 
bloß eine Fertigkeit in der Darstellung aus freier Hand zu erreichen 
gesucht, sondern besonderes Augenmerk darauf gerichtet, daß in der 
Skizze die Dimensionen der einzelnen Teile des Körpers in demselben 
Verhältnis zu einander stehen, als auf der Vorlage. Die Quer— 
schnitte werden mit farbigen Stiften in den üblichen Materialfarben 
schraffiert. — Hieran reiht sich das Skizzieren nach Wandtafeln 
und Kreideskizzen an der Tafel, wobei wieder auf die verhältnis— 
richtige Wiedergabe des Objektes besonderer Wert gelegt wird. — 
Die nächste Stufe bildet das Skizzieren nach Modellen, also das 
Aufnehmen gegebener Gegenstände, wobei allmählich zu zusammen— 
gesetzteren Objekten übergegangen wird. — Die letzte Stufe bildet 
endlich das Skizzieren nach dem Gedächtnis. Der Schüler erhält 
die Zeichnung eines Maschinendetails, später ein Modell, welche er 
sich in allen Teilen genau ansehen, klar machen und einprägen 
soll, gibt, wenn er dieses erreicht zu haben glaubt, Vorlage und 
Modell ab, und muß nun aus dem Gedächtnis den betreffenden 
Gegenstand thunlichst in verhältnisrichtiger Skizze darstellen. 
Im Maschinenkonstruieren des II. Kurses werden nur 
Einzelübungen vorgenommen. (Die zur Ausstellung gegebenen 
Blätter sind teils an der Wand 0 befestigt, teils in einer großen 
Mappe, „Maschinenkonstruieren II. Kurs“ überschrieben, enthalten). 
Sie beginnen mit den einfacheren Maschinenteilen, an welche sich 
zusammengesetztere und endlich einfache Hebevorrichtungen, wie 
Winden, Krahne, Aufzüge, dann Pumpen und Pumpenanlagen, 
sowie Transmissionsanlagen anreihen. Sämtliche Aufgaben sind 
zunächst in Skizzen zu lösen und, wo es notwendig ist, mit Be— 
rechnung unter Einschluß der Gewichtsermittelung vorzulegen. Die 
revidierte Skizze wird alsdann vom Schüler als Grundlage für 
die bei Maschinenteilen in natürlicher Größe auszuführende Zeich— 
nung benützt, wobei der Gegenstand zur sicheren Erzielung des 
vollen Verständnisses in so vielen Ansichten und Schnitten gezeichnet 
werden muß, als unterzubringen möglich sind.
	        
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