24
Tambourl, und es gibt Leute, die das Thier gesehen haben
wollen. Der Fürstenweg selbst, damals viel reicher bewaldet
und stellenweise mit Sumpfstrecken eingefaßt, war zu Zeiten
der beliebteste Tummelplatz der Feuermännlein oder Feuer—
wichtel, die dort — von manchen Gelehrten und Naturforscher
in's Reich der Fabel verwiesen — oft in beträchtlicher Größe
und Lebendigkeit erschienen. — — —
*
*
Wie das mit dem „Teufelszimmer“ war?
Es gibt einen alten Burgplan, wo ein Gelaß, das mit
den Zimmern des Kommandantenhauses sich deckte, diesen
unheimlichen Namen führte. Warum? Einer der früheren
Alkalden der Burg hat sich dort in tiefer Seelenpein mit
seiner Sattelpistole erschossen und soll zu Zeiten zwischen
Bastion Schnaittach und Amalie an der Courtine ächzend
und stöhnend auf- und abwandeln. Nun, stöhnen und ächzen
hörten die Posten vor dem Hause am Ende des sehr accustisch
gebauten Ganges ebenso deutlich wie wir Kinder, namentlich
in stürmischen Frühlings- und Herbstnächten.
Es war aber auch zu täuschend in genanntem Teufels—
gemach, dessen Fenster lothrecht über der Bastionsmauer
gegen Schnaittach lag; unter dem gewölbten Boden kreuzten
sich zwei Courtinengänge und der Eingang zum Registratur—
Corridor: Da kam es zuerst wie Zittern die Mauer entlang,
dann dröhnte und brauste es unten herauf wie Zusammen—
prallen eiserner Rüstungen und Schilde; um die Ecken fauchte
es wie Wolfsgebell, klirrte dann wie Zusammenschlagen
stählerner Klingen, und ab und zu schlürfte es dicht an der
Thür vorbei wie Kutte und Schlappschuh, und für den nächsten
Tag gab's einen neuen trefflichen Stoff zum Gruselnmachen.
*
*
Im Brunnenhof ließ sich jedoch hie und da irgend
einem befangenen Gemüth das „graue Männlein“ sehen; es
kam hinter dem Kugelgarten hervor, namentlich wenn die
Nebel um die Brüstungsmauern flossen, und humpelte quer
über den Hof nach dem Wachtthürmlein zwischen Bastion
Nürnberg und Schnaittach, allwo man im Jahre 1730 einen
Füsilier vom Regiment, Churprinz“, das damals von Sulzbach