Volltext: Der syntaktische Gebrauch der Conjunctionen in den Adverbialsätzen bei Hans Sachs

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Da erzählte Eppelein, wie er's angestellt. Das 
Fräulein aber sagte: „Nun seh' ich wohl, daß Ihr ein 
rechter Schelm seid und von Abeuteuern nicht ablaßt. 
Also mag's Euch belohnt werden. Denn hört? ich liebe 
das alles gar wohl, hasse, was Ihr haßt, und hättet Ihr 
mir nachgegeben, wär' Euch meine Hand nie zuteil 
geworden!“ War also die Sach' mit der Lieb' im Reinen 
und in kurzem der Hochzeitstag gekommen. 
Mittlerweil' war des Eppelein's That weit und 
breit erschollen und großer Lärmen gegen und für ihn, 
denn es waren ihrer genug, die's den reichen Nürn— 
bergern wohl gönnten, wenn ihnen was geraubt oder 
sonst Schabernack gespielt ward. 
Der Pfarrer Remigius zu Streitberg hatte aber 
einen Bruder zu Nürnberg, seines Standes ein Gold 
schmied, und der letzte hatte viel Geschmeid mit dem 
Vogelhaus verloren, d'rin er es zur Schau aufgehängt. 
Der Pfarrer von Streitberg schenkte sofort dem Eppelein 
wenig Gunst, und als er am Sonntag predigte, donnerte 
er gewaltig auf die Räuber los, ob Hoh odder Nieder, 
und wenn's einmal zum ewigen Gericht ginge, sagte er, 
so blieb die Straf nicht aus und Knecht oder Ritter, 
Fürst und Priester, da sei denn alles gleich und kämen 
ins höllische Feuer. 
Wie nun Eppelein hörte, daß der Pfarrer ihm die 
Hölle in Aussicht stellte, ließ er ihm sagen: Er sollte 
kommen und ihn einsegnen. Weil er aber wohl wisse, 
was Böses man ihm, dem Eppelein, nachsage, so geb' er 
ihm sein Wort, es sollte seine Mühe wohl belohnt und 
er sonder Schaden am Leben, Freiheit oder andrem Gut 
entlassen werden. Sollt' also nur kommen und ihm 
seinen Ehrentag nicht trüben. 
Obschon nun der Remigius wohl mußte, wie Eppe— 
lein vor Zeiten dem Prior mitgespielt hatte, so traute er 
doch dem Ritterwort und machte sich auf den Weg. Der 
Eppelein nahm ihn mit großen Ehren auf, und that der— 
gleichen, als wüßt' er von der Predigt das mindeste nicht. 
Da nun die Trauung heranrüäte, ließ Eppelein den 
Remigius zu sich und feinen Freunden kommen und 
sagte: „Hört, Remigius, da ich nun heiraten will, möcht'
	        
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