Von Dr. F. J. Holly. 338
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den starken Geist des alternden Meisters doch nicht ganz und für
immer niederzudrücken. Es erblühte ihm vielmehr noch ein zweiter
Liebes- und Lebensfrühling, als er sich anfangs September 1561
mit der siebenzehnjährigen Barbara Harscherin nochmals ver—
mählte. Die Anmut und Liebenswürdigkeit dieser zweiten Gemahlin,
die wie ein milder Stern in die letzten Lebensjahre des Dichters
hineinleuchtet, schildert Sachs in glänzenden Farben in der Dichtung
„Der künstlich Frauenlob.“
Er lebte mit ihr noch 15 Jahre in, Glück und Frieden. Eine
hohe Geistesfrische und Arbeitslust scheint dem Nürnberger Meister
bis in seine spätesten Jahre begleitet zu haben. Erst einige Jahre
vor dem Tode nahmen seine geistigen Kräfte ab, wie auch damals
sein Leib welk und gebrechlich wurde.
Adam Puschmann, ein nicht unbedeutender Meistersinger und
Schüler Sachsens, erzählt uns von dieser letzten Zeit des Dichters
folgendes:
Mitten im Garten (des Hauses von Hans Sachs) stand ein
schönes Lusthäuslein. Darin befand sich ein Saal, fein mit Marmor
gepflastert, mit schönen und lieblichen Bildern versehen. Ringsum
hatte das Gemach geschnitzte Fenster, durch welche man Früchte und
Blumen des Gartens erblicken konnte. Im Saale selber stand ein
runder Tisch, mit grünseidenem Tuche bedeckt. An diesem saß Sachs,
ein alter, blasser Mann, mit einem Barte, der grauweiß erschimmerte
und auf die Tischplatte herabwallte—
Welcher Anblick! Wie eine Taube auf grünem Blatte nahm
sich der Greis aus an dem grünbehangenen Tische. Auf demselben
lag ein Buch und auf den Bänken ringsum mehrere andere wohl⸗
beschlagene Bücher. Kam jemand zu dem alten Herrn in den Saal, so schaute
er ihn nicht an; grüßte man ihn aber aus der Ferne, so sah er auf und
neigte schweigend sein ehrwürdiges, schwaches Hauptzum Gegengruße.
In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar 1576 schloß
Sachs sein reiches, vielbewegtes Leben. Sanft schlummerte er ins
Jenseits hinüber, und seine sterblichen Überreste wurden am 265. des⸗
selben Monats in Nürnberg beigesetzt. Das amtliche Sterberegister trug
ihnm in die Listen der Toten als den „berühmten deutschen Poeten“ ein.
2. Hans Sachs als Mensch und Handwerker.
görigen
Hans Sachs war von großer, kräftiger Statur und sehr wohl—
gebaut. In der Jugend und im Mannesalter konnte er für schön
gelten, wie er sich ja selber in einem seiner Gedichte die „Schönheit“