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Hans Sachs.
Vom Mainstrome aus lenkte er seine Schritte zum Rhein:
durch den Rheingau flußabwärts schreitend, gelangte er im Angesichte
des schönsten Teiles von Deutschland gen Coblenz, Cöln und
Aachen. Die Rheinlande und eine kleinere Reise durch den Norden
Deutschlands bildeten den Schluß seiner Wanderung.
Sachsens Wanderleben entrollt uns ein außerordentlich interessantes
Bild von dem damaligen Leben der „Handwerksburschen“, ja es wirft zu—
weilen leuchtende Schlaglichter auf das gesamte Kulturleben jener Zeit.
Mit „leichtem Gepäck“, den Wanderstab in der Rechten, eilte
Sachs von Dorf zu Stadt, vom Berge zu Thal. Meist schlugen
sich andere Gesellen zu ihm, und dann schritten die munteren Burschen
singend und pfeifend ihre Straße dahin. In kleineren Ortschaften wurde
nur gerastet, in großen Städten dagegen längererAufenthalt genommen.
In welch' bunten Bildern zeigte sich Sachs hier das Leben!
In Innsbruck traf es sich, daß gerade Kaiser Maximilian dort Hof
hielt. Kurz entschlossen, nahm Sachs Dienst bei den „Weidmanns—
knechten“ desselben und pflegte eine Zeit lang die Jagd. Er lernte
bei dieser Gelegenheit viel von dem Kaiserhofe kennen und kommt
in einigen Gedichten hierauf zurück.!)
In München ging es ihm anfangs schlecht. Er kam ohne einen
Heller Geldes hier an und mußte seinen Rock bei der Meisterin
verpfänden. Allein als diese seinen Fleiß als Geselle und seine
Kunstfertigkeit im Reimen kennen lernte, gab sie ihm das Kleidungs—
stück von freien Stücken wieder heraus. In der Hauptstadt Bayerns
hatte er sich alsbald einen so guten Namen als Meistersinger erworben,
daß er eine leitende Stellung an einer der dortigen Singschulen einnahm,
und in Frankfurt gründete er später sogar eine neue Meisterschule
und brachte dieselbe als Vorsteher in kurzer Zeit zu schöner Blüte.
Überall aber, wo er hinkam, arbeitete er fleißig und rührig
an der Erweiterung seiner Kenntnisse im Handwerk und brachte es
darin zu großer Vollkommenheit. Er nahm eben alles von der
ernsten Seite auf und setzte Vergnügungen und Lustbarkeiten hintan,
wenn es galt, zu lernen und sich fortzubilden.
Zweiundzwanzigjährig, kehrte er im Jahre 1516 als „fertiger
Geselle“ nach Nürnberg zurück. Körperlich und geistig vortrefflich
entwickelt, kannte ihn sein Vater, der ehrsame Schneidermeister Jörg
Sachs, kaum wieder. Besonders staunte der biedere Handwerker
über den reichen Schatz von Kenntnissen und Lebenserfahrungen, die
Hans auf der Wanderung sich gesammelt hatte.
1)S. „Gesicht Kaiser Maximilian“, Goedeke, Bd. 5. Nr. 46.
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