Full text: Meister Dürers Erdenwallen

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Agnes. 
Ei seht — was geht mein Eheherr Euch an? — 
Pirkheimer. 
Ich will mich nicht in Eure Späne mengen. 
Wo ist der Meister? Fort am Wiegenfeste 
Das Ihr nicht feiert — oder doch aufs Beste, 
Indem Ihr wißt, ihn aus dem Haus zu drängen. 
Ausreden laßt mich. Seht — ein weich Gemüth 
Hat Euer Mann. Sein Herz von Liebe glüht 
Zu Euch wie je. Doch Ihr mit Euren Launen, 
Mit Eurem Mißtraun, Grollen, Raunen, 
Ihr macht ihn elend — zieht den hohen Geist 
Zum Staub herab, in's niedre Element. 
Agues. 
Was Ihr doch meinen Dürer trefflich preist, 
Ich mein', daß seine Frau ihn besser kennt! 
Pirkheimer. 
Dann um so schlimmer, daß Ihr ihn mißhandelt, 
Der schonend nie gewagt ein hartes Wort, 
Wenn auch sein Geist in tiefer Schwermuth wandelt 
Frau laßt Euch warnen, fahrt Ihr also fort, 
So ärgert Ihr ihn noch in's Grab hinein, 
Dann möcht ich nicht an Eurer Stelle sein. 
Agnes. 
Was wollt Ihr von mir? Ihr ein Fraunverführer, 
Was könnt Ihr mir nachsagen auf den Leib? 
Ich bin ein christlich, frommes, treues Weib! 
Ihr aber hetzt ihn auf, den braven Dürer.
	        
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