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Pegnitzübergang gäbe es noch, wenn man in der Richtung des
nteren Teils der Pfarrgasse eine Linie zur Synagoge ziehen
vollte. Es setzte diese Führung eine neue, etwas geschweifte
Spitalbrücke voraus, dann die Benützung städtischen Stiftungs—
grundes und eine neue Pegnitzbrücke zwischen der Töchterschule
uind der Heubrücke. Fallen müßte eine ganze Häuserfront an
der Pfarrgasse, diese selbst würde als solche kassiert, während die
Verbindung von der Findelgasse sowohl zum unteren als oberen
Bergauerplatz aufrecht erhalten werden könnte. Von der Mu—
Zumsbrücke aus würde sich die neue Brücke gar nicht schlecht
ausnehmen. Wer weiß, ob dieser letztere Vorschlag nicht ein
guter ist, denn er wäre rascher und ohne künstlerische Bedenken
zusführbar, währscheinlich auch nicht teuerer, eher billiger, und
hätte im Effekt die Vorzüge des Projektes J (denn, ob links oder
rechts von der k. Hauptbank, ist ja doch wohl egal) mit den
Vorzügen der Annaͤherung an den „Tugendbrunnen“ und der
Mitberwendung der breiten Theatéèrgasse. Nur vielleicht um
eine Kleinigkeil mehr Steigung würde die vorbeschriebene Ver—
hbindung zwischen „Spital“ und „St. Lorenzen“ ergeben. Wir
verstehen also unter Nord-Südpassage als erstrebens⸗
werte Lösung eine Kombination des Projektes J mit dem Pro—
jekte 11 in der Weise, daß für das Straßenbahndoppelgeleise die
bom Herzgäßchen nach der westlichen Front der kgl. Haupt⸗
bank führende Trace vor der Lorenzerkirche nach links abbiegt
und nach Beseitigung des Ostermayr'schen Hauses an der Ver⸗
einsbank vorbei nach der Theater gasse und durch die Kö—
nigsstraße bei vertragsgemäßer Mitbenützung zum Königsthor
hinausführt. Eine Abzweigung geht bei der Lorenzerkirche nach
rechts am Tugendbrunnen vorbei in die Karolinenstraße.
Den Weg vom unteren Obstmarkte mittels des oben er—
wähnten Durchbruches über den Spitalplatz und eine verbreiterte
Spitalbrücke, ähnlich wie im Falle des Nord-Südpassageprojek-
bes II, dann über die Insel Schütt und die beim Wespennest
geplante fahrbare Pegnitzbrücke, und am Gewerbemuseum vor—
hbei nach dem Marienthorgraben können wir für beide Projekte
nur als einen seitlichen Nebenabzug des Burgbergtunnelverkehrs
erachten. Diese Passage ab Obstmarkt könnte allerdings auch
ohne Burgbergtunnel geschaffen werden, und würde eine städt.
Regiestraßenbahnlinie vom Hauptmarkt (also aus dem
Herzen der inneren Stadt) mit Umgehung der Liebfrauenkirche
durch je ein Geleise, oder auch vom Rathause ab Fünfer—
platz über Spitalplatz, Insel Schütt, Gewerbemuseum, Blumen—
und Glaisbühlstraße (ein Stück Garten vom Anwesen der Reichs—
bank) nach dem Zentralbahnhofe ergeben. Sollte die Nord—