Volltext: Hans Sachs

Die Wittembergisch Nachtigall, 
Die man ietzt höret überall. 
1523. 
Holzschnitt: Links die helle Sonne, darunter im Hintergrunde das Lamm mit 
der Fahne, von Schafen umgeben, Rechts der erbleichende Mond in Wolken, 
darunter die Wildnis. In der Mitte ein Baum, auf welchem eine Nachtigal, 
darunter der Löwe von vielen Tieren umriugt. Unterschrijt: Ich sage euch, 
wo dise schweigen, so werden die Stein schreien“ dviue.“0 
Wach auf! es nahent gen dem Tag. 
Ich hör singen im grünen Hag 
Ein wunigliche Nachtigall, 
Ir Stim durchklinget Berg und Tal. 
Die Nacht neigt sich gen Occident, 
Der Tag get auf von Orient. 
II. Seit 1520 hatte Sachsens Dichtung geruht. „Gewiß vertiefte 
er sich während dem in allen jeinen Mußestunden in die Lehre Luthers. 
Schon war eine Menge von Flugschriften zu Gunsten der reformatori— 
ichen Bewegung erschienen, die das Feuer des allgemeinen Kampfes 
schürten. Denn hoch und niedrig, Laien und Priester, die Gemüter des 
gesamten Volkes waren aufs tiefste ergriffen. Schon predigten in Nürn— 
berg Hector Pörner, bald Andreas Osiander und Dominikus Schleupner 
im evangelischen Sinne. Sachs wollle sich klipp und klar mit der neuen 
Lehre auseinander setzen. In seinem Wesen war er zu ernst angelegt, 
als daß er etwa seine bisherigen religiösen Anschauungen wie ein abge⸗ 
tkragenes Kleid ablegen und mit einem neuen hätte vertauschen können. 
Er hatte innig und treu geglaubt und verehrt, was jetzt der Augustiner— 
mönch mit heiliger Entrüstung tadelte und verurteilte. Um zuͤr Klar— 
heit zu gelangen, bedurfte es bei Sachs langen inneren Ringens. Nach— 
dem er sich aber entschieden hatte, war seine Begeisterung für Luther 
und die Reformation um so nachhaltiger. 1522 besaß Sachs schon 40 
Sermon und Traktätlein Luthers“1533 tagte in Nürnberg der Reichs 
tag, auf welchem der Papst Hadrian VI. die Unterdrückung der Luthe— 
rischen Ketzerei verlangte.“ (Goetze) „Die Wittembergisch Nachtigall“ 
var die Antwort darauf. 
naähenen, Nebenform von nahen, unpersönlich gebraucht. 
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