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IX. Das Schlauraffenland.
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Mit Wanzen, Ratzen und mit Meusen.
Auch ist im Land gut Gelt gewinnen:
Wer sehr faul ist und schleft darinnen,
Dem gibt man von der Stund zwen Pfennig,
Er schlaf ir gleich viel oder wenig.
Und welcher da sein Gelt verspilt,
Zwifach man im das wider gilt.
Und welcher auch nicht geren zalt:
Wenn die Schult wird eins Jares alt,
So muß im jener darzu geben.
Und welcher gern wol ist lebn,
Dem gibt man von dem Trunk ein Patzen.
Und welcher wol die Leut kan fatzen,
Dem gibt man ein Plappert zu Lon.
Für ein groß Lüg gibt man ein Kron.
Doch muß sich da hüten ein Man,
Aller Vernunft ganz müßig stan.
Wer Sinn und Witz gebrauchen wolt,
Dem wurd kein Mensch im Lande hold,
Und wer gern arbeit mit der Hand,
Dem verbeut mans Schlauraffenland.
Wer Zucht und Erbarkeit het lieb,
Den selben man des Lands vertrieb.
Wer unnütz ist, wil nichts nit lehren,
Der kommt im Land zu großen Ehren.
Wann wer der Faulest wird erkant,
Derselb ist König in dem Land.
Wer wüst, wild und unsinnig ist,
Grob, unverstanden alle Frist,
Aus dem macht man im Land ein Fürsten.
Wer gern ficht mit Leberwürsten,
Aus dem ein Ritter wird gemacht.
Wer schlüchtisch ist und nichtsen acht
Dann essen, trinken und viel schlafen,
Aus dem macht man im Land ein Grafen.
59 ir, der Stunden viel. — 61 gilt, bezahlt. — 65 ist leben siehe
V. 49. — 66 der Batzen galt 4 oder 5 Kreuzer. — 67 fatzen, foppen. —
68 Plappert, d. i. Blaphart, ein Groschen. — 69 Kron, Krontaler. —
74 arbeit(et) — 78 lehren, lernen. — 83 unverstanden, unver—
ständig. — 87 schlüchtisch, träge., faul. — nichtsen. nichts.
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