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IX. Das Schlauraffenland.
Die Weintrauben in Dorenhecken.
Auf Weidenkoppen Semel stehn,
Darunter Pech mit Millich gehn;
Die fallen dann in Bach herab,
Das Jedermann zu essen hab.
Auch gehn die Fisch in den Lachen
Gsotten, praten, gsultzt und pachen
Und gehn bei dem Gestatt gar nahen,
Lassen sich mit den Hendn fahen.
Auch fliegen umb, müget ir glauben,
Gebraten Hüner, Gens und Tauben.
Wer sie nicht facht und ist so faul,
Dem fliegen sie selbs in das Maul
Die Säu all Jar gar wol geraten,
Laufen im Land umb, sind gebraten.
Jede ein Messer hat im Rück,
Darmit ein Jeder schneidt ein Stück
Und steckt das Messer wider drein.
Die Kreutzkes wachsen wie die Stein.
So wachsen Bauern auf den Baumen,
Gleich wie in unserm Land die Pflaumen.
Wens zeitig sind, so fallens ab,
Jeder in ein par Stifel rab . ...
Auch ist in dem Land ein Junckbrunn,
Darin verjungen sich die Alten.
Viel Kürzweil man im Land ist halten.
So zu dem Ziel schießen die Gest,
Der weitst vom Blat gewint das best,
Im Laufen gwint der Letzt allein.
Das Polster-Schlafen ist gemein,
Ir Waidwerck ist mit Flöh und Leusen.
25 Koppe, Kuppe, Gipfel. — 26 Pech, Bäche. — 29 Lache,
See. — 386 gfulzt, gesalzen, vgl. Sülze. pachen, gebacken. — 31 Ge—
statt, Ufer.“- 35 facht, fängt. — 48 Kreuzkes, eine besondere Art
Käse. — 43 es ist nicht recht verständlich, was die Bauern hier sollen;
vielleicht sind sie nur wegen des Scherzes V. 46 gewählt, als beson—
ders bequeme Leute. — 19 halten f. V, 877 81Blat muß das
Ziel bedeuten. — 54 andre Derbheiten sind hier weggelassen. Die
Stelle ist ziemlich unverständlich. Es werden doch sonst'nur gute oder
bequeme Dinge aufgezählt.
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