Volltext: Hans Sachs

VII. 
Sanct Peter mit der Geiß. 
1555. 
Weil noch auf Erden gieng Christus, 
Und auch mit im wandert Petrus, 
Eins Tags aus eim Dorf mit im gieng, 
Bei einer Wegscheit Petrus anfieng: 
O Herre Got und Meister mein, 
Mich wundert ser der Güte dein, 
Weil du doch Got allmechtig bist, 
Leßt es doch gen zu aller Frist 
In aller Welt gleich wie es get, 
Wie Habakuk sagt, der Prophet: 
Frevel und Gewalt get für Recht, 
Der Gotlos übervorteilt schlecht 
Mit Schalkheit den Grechten und Frommen. 
Auch kann kein Recht zu Ent mer kommen. 
Du lest gen durch einander ser, 
Eben gleich wie die Visch im Mer, 
Da immer einr den andern verschlindt. 
Der Bös den Guten überwindt. 
Des stet es übel an alln Enden, 
In obern und in nidern Stenden. 
Da sichst du zu und schweigst nur stil. 
Sam kümmer dich die Sach nit vil 
Und ge dich eben glat nichts an. 
Köntst doch als Übel understan, 
Wo du ernstlicher sechst darein. 
O solt ich ein Jar Herrgot sein 
Und solt den Gwalt haben wie du, 
* 
VII vom Dichter Schwank genannt; siehe VI 79. vgl. den Anfang 
von Goethes Legende vom Hufeisen. — 1 weil, als. — Z ergänze und. 
— *Hauptisatz. — 10 Habatuk 1, 3 flg. — 15 lest, läßt fie gehen. — 
17 verschlinden — verschlingen; vgl. Schlund. — 22 sam. als ob. — 
24 unterstan, verhindern. — 35 fsechst — sähest. 
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