ich
w
X
J.
m
gl.
n.
VI. Sauct Peter mit den Lantsknechten.
93
Die Lantsknecht in tückisch ansahen
Und teten auf Sanct Peter schlahen,
Das in Sanct Peter must entlaufen,
Zum Herrn kam mit Blasn und Schnaufn
Und klagt im über die Lantsknecht.
Der Herr sprach: Dir gschicht nit Unrecht.
Hab ich dir nit gesaget heut:
Lantsknecht sind frech mutwillig Leut?
Sanct Peter sprach: O Herr, der Ding
Verstunt ich nit. Hilf, das ichs bring
Hinaus, sol mir ein Witzung sein,
Das ich kein Lantsknecht laß herein,
Weil sie sind so mutwillig Leut.
Der Herr sprach: Eim Engel gebeut.
Das er ein Trumel neme vor
Und stell sich naus vors Himels Tor
Und allda einen Lerman schlag.
Sanect Peter tet nach seiner Sag.
Balt der Engel den Lerman schlug,
Loffen die Lantsknecht on Verzug
All hinaus vor das Himelstor,
Meinten, ein Lerman wer darvor.
Sanct Peter bschloß die Himelpforten,
Versperrt die Lantsknecht an den Orten,
Das seit keiner hinein ist kummen,
Weil Sanct Peter mit in tet brummen.
Das aus dem Schwank kein Unrat wachs,
Bitt und begert mit Fleiß Hans Sachs
80
63 vgl. „obs ihm möcht eine Witzung werden.“ Goethe, H. Sach⸗
sens poetische Sendung. — 69 Lerman, Lärm, Geschrei, aus alarme
und dem jetzigen Gebrauch dieses Wortes entsprechend. — 70 Sag,
Befehl. — 41 fiehe zu Vers 36. — loffen siehezu 149. —,74 ein
Kriegslärm, durch welchen sie neu angeworben würden. — 76 ver—
sperren, aussperren. — 77 Andrerseits läßt auch der Teufel keinen
Lantsknecht mehr in die Hölle fahren, wie Sachs ebenfalls in einem
Schwank erzählt. — 79 Bgl. Goethe. H. Sachs: Sollst schwankweis
deine Sach fürtragen.
ber Wesen' und Leben der Landsknechte vgl. die Volkslieder Prad
bis 6 in Denkmäler III, 4S. 94 fg. G. Freytags „Bilder aus der deut—
schen Vergangenheit“ BdoiIIAbschn. 12 und dess. Verfassers Ahnen“ Bd.IV.
—
22
⸗xee