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„Nein, haben Sie aber Glück mit den Zufällen,“ neckte
Karl Gustav. „Uebrigens geht es mich nichts an, und ich will
Sie auch keineswegs ausforschen. Aber warum ist denn Fräulein
von Praunfalk bei dem Feste nicht erschienen?“
„Ja, wenn ich das nur genau wüßte,“ meinte mit ziemlich
trübseliger Miene der Gefragte. „Königsmark behauptet zwar
gehört zu haben, sie sei plötzlich krank geworden, aber ich kann
es mir nicht denken. Allerdings habe ich sie weder am Fenster
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„Am Fenster?“
Schlippenbach wurde immer verlegener. „Horn und Königs—
mark wohnen dem Praunfalk'schen Hause gegenüber, und wenn
ich bei ihnen war,“ stotlerte er, „dann —“
„Dann sahen Sie natürlich zufällig immer hinüber.“ Der
Erbe der Krone Schwedens belustigte sich höchlichst an seinem in
die Enge getriebenen, sonst so gewandten und nie verlegenen Hof—
marschall. „Nun, jetzt ist mir auch die gedrückte Stimmung des
Herrn Obersten ziemlich klar; ich glaube, mein Lieber, Sie sind
berliebt, odder —“
„Durchlaucht —“ Schlippenbach wußte wirklich nicht mehr,
wie er sich herausziehen sollte, und blickte peinlich berührt
zur Erde.
Freundlich lächelnd schaute der Pfalzgraf auf ihn hin. Dann
trat er näher und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich
will mich in Ihr Vertrauen nicht drängen, Schlippenbach, aber
wenn es Ernst bei Ihnen ist, dann kann ich vielleicht helfen.
Wenn Sie mich also einmal nötig haben, würde es mich freuen,
Ihnen für Ihre vielfachen vorzüglichen Dienste einen Gegendienst
leisten zu können. Ein Mann, ein Wort! Ehe Sie aber zu
mir kommen, werde ich nie wieder dies Thema berühren.“
Karl Gustav reichte Schlippenbach gütig die Hand, die dieser an
seine Lippen zog.
„Meinen Hofmarschall aber,“ fuhr der Fürst fort, „beauf—
trage ich hiermit, dem Freiherrn von Praunfalk bald einen
Besuch zu machen und mit ihm einen Tag zu vereinbaren, an
dem ich ihn selbst aufsuchen werde.“
Mit einem dankbaren Blick verbeugte sich Schlippenbach
tief vor seinem gnädigen Herrn.
Von der Straße her schallte Pferdegestampf herauf.