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ler Messungen als auf die äusserste Genauigkeit der einzelnen Messung
zu legen«.
Aus Zweckmässigkeitsgründen (Dettweiler), vor Allem in Folge der
‚eichten Ausführbarkeit auch in den Liegehallen, wird in den Lungenheil-
stätten fast ausschliesslich die Mundmessung geübt, und Agnes Bluhm
2ezeichnet dieselbe treffend für Heilstätten als unentbehrlich.
Wie oft soll gemessen werden?
Brehmer‘!) und Turban % bezeichnen zur Erkennungscontrolle des
Fiebers bei Lungentuberculose zweistündliche Messungen vom Anfang
bis zum Ende der Kur als durchaus erforderlich von Morgens 8 Uhr
5is Abends 8 Uhr. Der Letztere bildet Curven ab, aus welchen hervorgeht,
dass bei der in vielen Anstalten üblichen drei- oder vierstündigen Messung
das Fieber ganz übersehen werden kann.
In einer weiteren Arbeit werde ich diese Beispiele vermehren können und
vor Allem zeigen, dass 7 malige Messungen während der ganzen Kurzeit
aothwendig sind, um eine erst im Verlaufe des Anstaltsaufenthaltes sich ein-
;chleichende Körperwärmeerhöhung nicht zu übersehen. Nur morgendliche
and abendliche oder 3—5 mal tägliche Messungen sind ungenügend.
Aus dem Vorgesagten mag ein Theil der grossen Differenzen bei Angabe
der Zahl der Fiebernden in Heilstätten seine Erklärung finden: Es wird zu
wenig gemessen oder die Messungen werden nicht die ganze Kurdauer durch-
zeführt. Man muss auch richtig und gewissenhaft messen. Kranken das
Messen und Eintragen in die Curvenblätter zu überlassen, ist zum mindesten
ür Heilstättenpfleglinge, welche sich doch meist aus den weniger gebildeten
Volksschichten rekrutieren, oder denen oft das Verständniss oder der gute
Wille für die Sache mangelt, nicht zulässig. Die Temperaturen würden stets
am Vieles zu niedrig ausfallen, Andererseits wird keine Anstalt, ich spreche
‚etzt nur von Heilstätten, einen solchen Aerzteüberfluss besitzen, dass die
‚egelmässigen 7maligen Messungen unter ständiger ärztlicher Controlle vorge-
aommen werden, Wunderlich schreibt: »Krankenwärter sind gute Werk-
zeuge für ärztliche Thermometrie.« Wenn ich an Stelle der Wärter Schwestern,
welchen sorgfältig die Thermometrie und Registrierung der Ergebnisse gelernt
wurde, setze, so dürfen wir getrost dieselben mit ihrer angeborenen weib-
lichen Genauigkeit und Peinlichkeit als beste Werkzeuge der Thermometrie
bezeichnen. Für eine ausgiebige Anzahl von Ahtheilungsschwestern muss
ıllerdings gesorgt sein.
Die Methode, wie sie nach einigen Abänderungen in der Heilstätte
Ängelthal geübt wird, ist folgende:
Sämmtliche Messungen werden in den Liegehallen von Morgens 8 Uhr
bis Abends 8 Uhr unter Anwesenheit der Abtheilungsschwester in zweistünd-
lichen Intervallen vorgenommen, und die Resultate von den Schwestern in die
Curvenblätter verzeichnet. Die Thermometer bleiben ıo0 Minuten unter der
?ı Brehmer, Die Therapie in der chronischen Tungenschwindsucht. Wiesbaden 1800.
Turban, lc