Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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tialrandes, das Präputium leicht ödematös und phimotisch entzündet, in beiden 
Fällen waren je zwei durch kurze Zwischenräume von einander getrennte 
Efflorescenzen vorhanden. 
Im noch weiteren Entwicklungsprocess kommt es zum geschwürigen 
Zerfall der Knötchen, In den beiden dieser Kategorie angehörenden 
Fällen Jesionek’s sassen die Gebilde dicht neben dem frenulum auf dem 
inneren Präputialblatte, in einem Falle waren zwei erbsengrosse, livide, nur 
einige Millimeter von einander entfernte Knötchen durch einen feinen, aber 
derben Strang mit einander verbunden. 
In gleicher Lokalisation, als diese Gruppe, stellen schliesslich zwei wei- 
tere Beobachtungen Jesionek’'s die Acme dar. Der eine Erkrankte war mit 
einem pfennigstückgrossen, missfarbig granulierenden, derb infiltrierten 
und daher eine Sclerose vortäuschenden, Geschwür behaftet, von dem sich 
ein derbes strangartiges Gebilde nach rückwärts in der Penishaut verfolgen 
liess. der andere wies eine derbe, haselnussgrosse Geschwulst auf, 
Diese verschiedenen, mannigfachen Formen, in denen die präputiale 
Gonorrhoe auftreten kann, stellen nach Jesionek nur verschiedene Ent- 
wicklungsstadien ein und desselben Processes dar und haben das Einheit- 
liche, dass zunächst bei allen Gebilden eine Eiter entleerende Oeff- 
nung auffindbar ist und die mikroskopische Untersuchung des 
Sekrets Gonococcen nachzuweisen vermag. 
Wenn auch Jesionek in klinischer Hinsicht somit einen engen Connex 
zwischen den verschiedenartigen Figurationen construiren will, so glaubt er 
doch, ohne allerdings über histologische Untersuchungen zu verfügen, dass in 
pathologisch-anatomischer Richtung »eine Gruppe ganz differenter Gebilde« 
in Frage kommt. 
In letzterer und speciell genetischer Beziehung brachte Röna?) Aufklärung. 
Röna wiess durch entwicklungsgeschichtliche Details nach, dass die 
paraurethralen Gänge häufig mit anderen Entwicklungsanomalien der Harn- 
röhre (Hypospadie) zusammenhängen und auf einer embryonalen Störung 
basiren, indem der Verschluss der Urethral-Rinne ein theilweise unvollkommener 
ıst und zur Bildung von Hohlgängen führt. 
Nach den in Prof, Ehrmann’s Laboratorium beobachteten Fällen gibt 
Röna folgende Classificirung: 
i. Gänge, die am orificium urethrae an den Rändern der urethra speciell 
in den Urethrallippen und an der Frenularcommisur ausmünden. 
2. Gänge in der Umgebung der urethra von mit Hypospadie behafteten 
Personen, 
Präputiale Paraurethralgange im ILimbus präputii, 
Präputiale Hautgange an der Innenfläche des präputiums. aus denen 
sich häufig eine sebum ähnliche Masse entleert. (werden nach Roöna 
nicht gonorrhoisch affßeirtı. 
& 
1) Peter Rüna: Die Genese der paraurethralen Gänge, mit besonderer Rücksicht auf die 
sonorrheische Erkrankung derselben, Archiv für Dermatologie und Syphilis. 39. Bd. 1897.
	        
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