Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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Der Inhalt der Drüsen, der makroskopisch als teigige Masse imponierte. 
erschien mikroskopisch blassgelb abgetönt, fein krümelig, von Leukocyten 
durchsetzt oder stellte einen reinen Leukocytenbrei dar, welcher das Lumen 
mehr oder weniger ausfüllte. Aus vielen Drüsenschläuchen war diese Inhalts- 
nasse ausgefallen. 
Sehr wechselreiche Bilder boten weiterhin auch die Epithelbekleidungen 
der einzelnen Drüsenschläuche dar, indem sich in einem Theil derselben mehr 
oder weniger hohe und schlanke Cylinderepithelien fanden, die deutlich von 
einander abzugrenzen waren, während andere Drüsenschläuche eine mehr 
<ubische Zellbekleidung zeigten, die häufig mehr in Form von homogenen 
Protoplasmasäumen ohne deutliche Abgrenzung der einzelnen Zellen auftrat. 
Wieder andere Partieen hatten ganz abgeplattetes, niedriges Epithel, das in 
Gestalt eines schmalen Saumes das Lumen begrenzte und von platten Kernen 
unterbrochen war. In manchen Drüsenräumen kam es schliesslich in Folge von 
Faltenbildungen der Epithelbesätze zu kleinen, papillenähnlichen Einstülpungen, 
die mehr oder weniger weit und oft an mehreren Punkten gleichzeitig in das 
Lumen der erweiterten Drüsenschläuche vorsprangen, 
Als eine für die späteren Erörterungen wichtige Erscheinung ist weiterhin 
das Vorkommen all dieser Höhenabstufungen des Epithels in ein und dem- 
selben Drüsenschlauch zu erwähnen. Dieses prägte sich darin aus, dass die 
in einem Theil eines Drüsenschlauches vorhandenen, schönen hohen Cylinder- 
epithelien an anderen Stellen des gleichen Drüsenschlauches allmählich in 
kubische und durch weitere Abflachung in jene bereits geschilderten nlatten 
Epithelbesätze übergingen. 
Auf die Bedeutung dieses Befundes, der in keinem der bisher be- 
obachteten Fälle erwähnt worden ist. komme ich bei späterer Gelegenheit 
noch zurück, 
Zwischen die Zellen des Epithelbelages, der übrigens einige wenige 
Mitosen erkennen liess, waren weiterhin verschiedentlich Leukocyten ein- 
gewandert, manchmal so stark, dass die betreffenden Parthien wie eitrig ein- 
geschmolzen aussahen, 
Was das Vorkommen von Basalmembranen anlangt, so waren solche an 
mehreren Stellen deutlich zu erkennen, indem dieselben aus einer Lage platter 
;pindelförmiger Zellen mit stark tingirten Kernen bestanden, die sich nun um 
den betreffenden Drüsenschlauch reifenförmig herumlegten. An anderen 
Theilen traten die Basalmembranen undeutlich oder nur stellenweise in Er- 
scheinung, während an noch anderen Stellen, wo dieselben überhaupt nicht 
aufzufinden waren, die Umgrenzung des Drüsenschlauches durch ein Gewebe 
zebildet wurde, das aus sehr reichlichen, grossen, hellen, ovalen Kernen 
bestehend, sich in concentrischer Schichtung um denselben herumlegte, um 
sich unter langsamer und allmählicher Verminderung des Kernreichtums wieder 
n das umliegende Gewebe zu verlieren, 
In der Umgebung der Drüsenschläuche fanden sich weiterhin erwähnter 
nassen noch Leukocyten vor, die entweder regellos in das Grundgewebe zer
	        
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