Metadaten: Verhandlungen der ... Wanderversammlung Bayerischer Landwirte zu Nürnberg vom 12. bis 15. Mai 1895 (32. (1895))

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I 
Kriegswirkungen und Kriegsmaßnahmen.** 
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1914 - 1917. 
er Krieg ist der schlimmste Zerstörer; zahllos sind die Opfer an Gut 
und Blut, die er forderte und noch immer foroöbert aus allen Kreisen. 
Unendliche Werte sind und werden durch ihn vernichtet, nicht nur 
materielle, sondern auch ethische und kulturelle. On seinem Wüten verschont 
er nichts, das in seinen Bannkreis gerät und von seinem Einfluß erreicht 
wird. Unzählige Existenzen sind vernichtet worden. Im Oktober 1917 
waren bereits 300 deutsche Buchdruckbetriebe gänzlich erloschen infolge 
des Krieges und 1114 waren vorübergehend stillgelegt. Am Schluß des 
Jahres 1917 waren von 70,452 Mitgliedern des Verbandes nur noch 
rund 28,848 tätig, obwohl 19,494 Aufnahmen stattgefunden hatten; es 
befanden sich also 60,60 Prozent der Gehilfen im Heere, außerdem 846 
Mann in anderen Berufen. 
Eine von der Arbeiterschaft kaum erwartete Wirkung des Krieges 
machte sich in den internationalen Beziehungen geltend; auch in den 
nationalen politischen Parteien der Arbeiter hat er böse Verwüstungen an— 
gerichtet: die Einigkeit und Geschlossenheit hat der Krieg in der deutschen 
Arbeiterpartei wie in denen der anderen Länder gestört und auch die inter— 
nationalen Verbindungen der politisch und der gewerhkschaftlich organi— 
sierten Arbeiter sind durch ihn aufgehoben. In der deutschen Arbeiterpartei 
haben sich zwei Gruppen gebildet, wie es die gleichen Spaltungen in 
Frankreich, in England, in Stalien usw. gibt. Die proletarische Inter— 
nationale ist lahmgelegt und alle Versuche der deutschen Arbeiterführer, 
die Fäden wieder anzuknüpfen, sind bisher an dem Haß und dem Wider— 
willen der Arbeiter in den uns feindlichen Ländern gescheitert. — Vicht 
besser als der politischen Internationale ging es der gewerhkschaftlichen. 
Viele Jahre schon wirken deutsche Arbeiterführer für eine Zusammen— 
fassung der wirtschaftlichen Organisationen der Arbeiter aller Länder der 
Welt. In Deutschland befinden sich deshalb auch die Sitze der meisten 
internationalen Sekretariate und Zeitschriften der gewerkschaftlich organi— 
sierten Berufe. Im Verlaufe des Krieges hatte der englische Gewerk— 
schaftskongreßz beantragt, den Sitz des öInternationalen Gewerkschafts- 
bundes, dessen Sekretär der Abgeordnete Karl Legien ist, von Berlin nach 
einem neutralen Lande zu verlegen. Anfang Oktober 1917 fand in Bern 
eine Gewerkschaftskonferenz statt, die über diese Frage zu entscheiden hatte 
und auf der die gewerkschaftlichen Landesorganisationen der Schweiz, der 
sstandinavischen Länder, von Holland, Oesterreich-Ungarn und Deutschland 
bertreten waren. Gegen die Stimme der Schweizer wurde folgende Veso— 
lution angenommen und damit dem bisherigen Internationalen Gewerk— 
schafts-Sekretär Legien ein Vertrauensvotum ausgestellt: 
Die Konferenz lehnt die Frage der Sitzverlegung grundsätzlich nicht ab. Die 
Umstände, unter welchen die Verlegung des Sitzes des Internationalen Gewerk- 
schaftsbundes verlangt wird, sowie die Abwesenheit des ursprünglichen Antrag- 
stellers Jelbst veranlassen jedoch die Konferenz, die Beschlußfassung über eine so 
wichtige Frage der Organisation zu vertagen und der nächsten Konferem vorzu— 
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