Metadaten: Kaiser Wilhelm der Erste

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siegen, das liegt in des Herren Hand. Wenn der Herr nicht 
hilft, so ist's doch vergeblich. Wir aber wollen auch nicht über— 
— Was er aber 
von dem Siege erhoffte, sprach er in dem Erlaß vom 18. Juni 
„an sein Volk“ folgendermaßen aus: „Verleiht uns Gott den 
Sieg, dann werden wir auch stark genug sein, das lose Band, 
welches die deutschen Lande mehr dem Namen als der That 
nach zusammenhält, und welches jetzt durch diejenigen zerrissen 
ist, die das Recht und die Macht des nationalen Geistes fürchten, 
in anderer Gestalt fester und heilvoller zu erneuen.“ 
Während am 27. Juni nach des Königs Befehl in allen 
Kirchen für das Glück der preußischen Waffen gebetet wurde, 
hatte draußen auf den Schlachtfeldern der Kampf bereits 
begonnen. Bald gelangten auch die ersten Siegesnachrichten nach 
Berlin. Sie trafen den König in seinem Arbeitszimmer. Da 
eilte er sofort ans Fenster, lehnte sich weit hinaus und rief in 
seiner Freude hinunter: „Mein Sohn hat einen Sieg erfochten. 
Siegesnachrichten von allen Seiten! Es geht gut! Ich werde 
alles gleich bekannt machen lassen. Meine brave Armee!“ Fast 
unmittelbar darnach, am 30. Juni, reiste er auf den Kriegsschau— 
platz, begleitet von Bismarck, Roon und Moltke, dem Chef des 
Generalstabs, welch' letzterem er die Leitung des Feldzuges über— 
tragen hatte. 
Drei preußische Heere waren durch die Gebirgsthäler des 
Lausitzer und des Glatzer Berglandes in Böhmen eingerückt, im 
Nordwesten die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld, von 
Görlitz über Zittau und Reichenberg das Heer des Prinzen Friedrich 
Karl, und von Schlesien herüber der Kronprinz Friedrich Wilhelm, 
der zum ersten Male als Feldherr an der Spitze eines Heeres 
stand. Ihre Aufgabe war, von drei Seiten her vorrückend sich 
rechtzeitig zu einem Angriff auf den Feind zusammenzufinden, dessen 
Hauptmacht unter Benedek bei der Festung Königgrätz an der 
oberen Elbe eine feste Stellung einnahm. Das Hauptquartier 
des Königs war in Gitschin. Spät am Abend des 2. Juli, als 
der König sich eben zur Ruhe begeben wollte, traf die Meldung 
ein, daß der österreichische Befehlshaber am folgenden Morgen 
den Angriff beabsichtige. Noch mitten in der Nacht berief daher
	        
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