Volltext: Nach Arosa!

Arosa und mein Bergleben. 47 
das seien nur Blumen, in Wirklichkeit gäbe es 
keine Männertreu, und eine lustige Schweizerin, 
die draussen einen ganzen Busch derselben mit 
Alpenrosen zum „Sträussle‘ vereint, meint, ihrem 
Alten kratze sie die Augen aus, wenn er ihr nicht 
treu bliebe. Feurig Blut, diese Schweizerin vom 
Zürichsee! Ob das vom Weine kommt, der dort 
so herrlich die Ufergelände schmückt? Immer 
gleich kratzen — keine Rose ohne Dornen! 
Das Wetter ist umgeschlagen; tief hängen die 
Wolken bis zum See herunter. Das Thermometer 
zeigt nur acht Grad. Die Herden steigen thalwärts. 
In den Gasträumen wird geheizt. Wir kegeln, 
musizieren, lesen und schreiben Briefe. Endlich, 
am dritten Tage löst sich das dichte Gewölk auf; 
die Sonne tritt siegend hervor und beleuchtet die 
Berge in ihrem neuen Schneemantel, die dunkel- 
grünen Wälder und lieblichen Matten. Das Thermo- 
meter zeigt jetzt wieder dreissig Grad. Unser Wirt 
steigt zur Alp hinauf, um nachzusehen, ob sein 
Gras erfroren sei. Wir gehen nach dem nahen 
Obersee und steigen von dort durch frischen Berg- 
wald nach dem Hirtenweiler Maran empor. Dem 
Gebirgskranze sieht man hier die Churer und 
Prätigauer Alpen neu eingefügt. An den alten, 
wettergebräunten Hütten ist das Bündnerwappen. 
In träumerischer Stille, an den grünen Hang ge- 
schmiegt, ist die Alphütte Wassali, einer Familie aus
	        
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