In der Tellheimat.
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abendpfeife verrät den von schwerer Holzarbeit
heimgekehrten Vater.
Im Hotel zur Post finde ich gastliche Auf-
nahme. Auf der Veranda sitzt die Reisegesell-
schaft beim Nachtessen. ‚Der letzte Dampfer
landet, die Passagiere finden Unterkunft und nun:
„Wie stille ruht im Hafen,
Das tiefe Wasser dort,
Die Ruder sind entschlafen,
Die Schifflein sind im Port!‘
Gespenstisch steigen vor uns die nahen Berge
im dunklen Nachtgewande empor. Wie. Silber
blitzt es hie und da über die nächtlichen Wellen
hin. Feiernde Nacht am See!
Auf der Axenstrasse gehe ich nach Brunnen
zurück. Herrlich strahlt der Morgen. Unter
mir wieder der See mit seinem stillen Zauber
und ringsum die majestätischen Berge mit Firn-
schnee und Tannengrün, finsteren Felswänden
und leuchtendgrünen Matten. Die Wildbäche
rauschen. Die Vögel singen in den Zweigen.
Ein Gotthardzug rollt und braust am Fusse des
grossen Axen hinaus und hinein. Kin stilles
Ruder gleitet übers Wasser hin.
Ich steige zur Tellsplatte nieder, auf welche
Tell sich aus dem Schiff des Landvogts rettete,
Zur Seite des Felsenriffs, das abgeplattet vor-
springt in den See, steht eine Kapelle, mit