Objekt: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

AßAI 
XXIII — 
künftige Stellung im Auge gehabt als bei der Rheinbund— 
akte. Außerlich mag sie als der Ausdruck seiner Stärke 
gelten, im eigentlichen Sinn aber ist sie ein erstes Zeichen 
seiner Schwäche. 
Freilich war es ein großer und entscheidender Mo— 
ment, wenn sein Gesandter Bacher beim Regensburger 
Reichsstag am 1. August die Erklärung abgab, daß „sein 
kaiserlicher Herr die deutsche Verfassung nicht mehr an— 
erkenne und die Würde eines Schutz- und Schirmherrn 
des Rheinbundes angenommen habe, und die Hoffnung 
hege, daß die Bewohner Deutschlands künftighin das schreck— 
liche Gemälde von Unordnungen aller Art, von Verwüstungen 
und Metzeleien, die der Krieg stets in seiner Begleitung 
hat, nur noch in den Erzählungen von der Vergangenheit 
erblicken werden.“ 
Das war freilich eine Redeblüte, deren Verlogenheit 
jedem offenbar war, welcher die Lasten und Bedrückungen 
der französischen Armee sah, unter denen der deutsche Süden 
unsagbar litt. Denn diese war in den Landen zurückgelassen 
worden und blieb dort bis zum Ausbruch des Krieges gegen 
Preußen. Der Grund dieser peinvollen Maßregel war an— 
geblich die Wegnahme Cattaros durch die russische Flotte. 
Das war natürlich nur Vorwand. Er wollte die Armee 
beisammen halten, und zwar außerhalb Frankreichs, weil 
er für alle Fälle eine Stütze seines Thrones und seiner 
Stellung brauchte. Ferner wollte er dadurch den Verhand— 
lungen mit den Südstaaten wie mit Preußen energischen 
Nachdruck geben. Es war System in dem Plane, und er 
hat seine Grundsätze, die er auch anderwärts anzuwenden
	        
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